Rom im sommerlichen Glanz. Die Touristen drängen sich auf dem Gianicolo: Ein Japaner, überwältigt von so viel Schönheit, bricht zusammen… Mit der Dramödie «La grande bellezza» bekennt Regisseur Paolo Sorrentino seine Liebe zur italienischen Hauptstadt.
La grande bellezza
Zum Film
Jep Gamberdella – trotz erster Alterserscheinungen ein attraktiver Mann mit unwiderstehlichem Charme – geniesst das mondäne Leben der Stadt in vollen Zügen. Er ist auf allen Empfängen und Festen zu sehen, sein sprühender Geist und seine Gesellschaft sind sehr gefragt. Doch der erfolgreiche Journalist und unverbesserliche Verführer – er hat in seiner Jugend einen Roman geschrieben, der ihm einen Literarturpreis und den Ruf des frustrierten Autors einbrachte – verbirgt seine Ratlosigkeit hinter einer zynischen, nüchternen Haltung und durchleuchtet die Welt mit bitterem Blick. Auf der Terrasse seiner Wohnung oberhalb des Kolosseums veranstaltet er Feste, bei denen sich «der menschliche Apparat» – so der Titel seines Romans – entblösst und die Komödie des Nichts zum Besten gibt. Jep, der gleichgültige Beobachter, träumt manchmal davon, wieder zu schreiben. Aber wird ihm das gelingen? Die Erinnerungen an seine Jugendliebe lassen ihm keine Ruhe. Wird er seinen Ekel vor sich und den anderen überwinden können in einer Stadt, deren blendende Schönheit etwas Lähmendes hat?
Stimmen
La Grande Bellezza ist nichts weniger als ein cineastisches Monument, ein moderner Kunstfilm voller Wahrhaftigkeit. Ein visuelles Feuerwerk. NZZ am Sonntag | Sorrentino wirft einen tiefen Blick in die Seele der Ewigen Stadt und schafft ein satirisches Gesellschaftsdrama über die Wichtigkeit der Nichtigkeit. Carsten Baumgardt, filmstarts.de | Mit «La grande bellezza» versucht Sorrentino nichts Weiteres als den genialen Fellini durch ein Übermass an Ideen zu übertreffen […] Dabei packt er zu viel in seinen unausgeglichenen Film, der dermassen überladen ist, dass das Interesse von Minute zu Minute schwindet, outnow.ch | Vor allem begeistert in der Hauptrolle einmal mehr Sorrentinos Lieblingsschauspieler Toni Servillo. […] Mit ebenso viel Charme wie Zynismus holt er aus dem Drehbuch das Maximum an Witz und Bitterkeit heraus. Patrick Heidmann, cineman.ch | «La grande Bellezza» ist ein opulentes, festives, ausuferndes Sehvergnügen, das doch vor allem von den Phantomen vergangener Zeiten lebt […]. Er lebt von den Träumen, die Fellini noch träumen konnte, und leidet daran, dass Sorrentino sehr wohl weiss, dass der Traum vom süssen Leben heute nur noch nostalgisch wirken kann. Michael Sennhauser, sennhauserfilmblog.ch