Kino | Filmpodium März 2010
Das Filmpodium lädt ein zu einer Aussicht auf Romy Schneiders Schaffen; weiter Filme von Hirokazu Kore-eda, Jean Rouch, Steve McQueen und Serge Bromberg.
Alle Filmreihen 15.Feb.- 31.März 2010
Romy Schneider
Romy Schneider, 1938 in Wien geboren und 1982 in Paris gestorben, ist der Inbegriff der tragischen Diva, die schon im jugendlichen Alter von Erfolg zu Erfolg eilt, Idol ganzer Nationen wird und im Privaten
vielfach Schiffbruch erleidet. Ob ihres ursprünglichen Images als «süsses Mädel» und ihrer von Tragödien und Fehlgriffen überschatteten Karriere in Frankreich geht gern vergessen, wie schnell sie Sissi hinter sich liess und wie stark sie das Bild der modernen Frau mitprägte. Die Retrospektive zeigt die wichtigen
Stationen ihrer Laufbahn.
Hirokazu Kore-eda
Die Filme des 1962 geborenen Hirokazu Kore-eda erzählen von Tod und Verlust und strahlen dennoch eine grosse Heiterkeit aus. Mit dokumentarisch geschultem Auge und grossem Einfühlungsvermögen
stellt der japanische Regisseur Familienbeziehungen dar und schafft so poetische Porträts der japanischen Gesellschaft, die seit seinem Spielfilmdebüt Maboroshi auch im Westen enthusiastisch aufgenommen werden. Diese Retrospektive macht erstmals zwei seiner frühen Dokumentarfilme zugänglich und verfolgt sein weiteres Schaffen von After Life bis zu Still Walking. Bei der Vorführung von Nobody Knows wird Kore-eda zu Gast im Filmpodium sein.
Jean Rouch
Der Franzose Jean Rouch (1917–2004) hat in 157 Filmen seinen Ethnologenblick nicht nur auf afrikanische Zivilisationen gerichtet, sondern mit seiner Kamera auch unsere westliche Kultur hinterfragt. Diese Reihe zeichnet in fünf Programmen und zwei Filmeinführungen seinen Weg nach. John Frankenheimer Der amerikanische Regisseur John Frankenheimer (1930–2002) holte sich sein Rüstzeug bei den live inszenierten Fernsehspielen der TV- Pionierzeit und wurde in den sechziger Jahren einer der
interessantesten Grenzgänger zwischen klassischem und neuem Hollywood. Im Mittelpunkt der kleinen Hommage stehen seine meisterhaften frühen Politthriller und Actionfilme, zu denen The Manchurian Candidate, Seconds und The Train gehören.
Premiere: «L’enfer d’Henri-Georges Clouzot»
Das Eifersuchtsdrama L’enfer hätte Romy Schneider 1964 in Frankreich den endgültigen Durchbruch bringen können. Serge Brombergs Dokumentarfilm rekonstruiert packend die Dreharbeiten, die sich für alle Beteiligten zur Hölle entwickelten.
Premiere: «Hunger» von Steve McQueen
Das Spielfilm-Debüt des bekannten britischen Künstlers Steve McQueen zeigt an der historischen Figur des IRA-Häftlings Bobby Sands, was es heisst, sich für seine Überzeugungen zu Tode zu hungern. Ein schonungsloser Film, der mit rigoroser Ästhetik an die Grenze des Darstellbaren führt und in Cannes mit der Goldenen Kamera ausgezeichnet wurde.