Eindringliche Bilder, eine bewegende Geschichte, stimmige Figuren: «Les Hirondelles de Kaboul» hat das Publikum bereits am Festival de Cannes 2019 verzaubert. Die 1998 angesiedelte Geschichte erzählt von Unterdrückung, vom Kampf um ein würdevolles Leben, von der Kraft der Frauen und ist damit auch heute von ungeminderter Aktualität. Ein starker Film, fesselnd und intensiv. – arttv.ch hat sich mit der Co-Regisseurin Eléa Gobbé-Mévellec am Animationsfilmfestival Fantoche in Baden getroffen.
Interview zum Animationsfilm | Les Hirondelles de Kaboul
Gespräch mit Eléa Gobbé-Mévellec, welche den Roman von Yasmina Khadra mit Bravour als Animationsfilm umsetzte.
Erfolgreiche Buchvorlage
Im Sommer 1998 wird Kabul von den Taliban in Trümmer gesetzt und besetzt. Mohsen und Zunaira sind trotz alltäglicher Gewalt und Not verliebt und wollen an die Zukunft glauben. Doch eine sinnlose Tat von Mohsen wird ihr Leben für immer auf den Kopf stellen …
Schönheit und Gewalt in Kaboul
Der Animationsfilm «Les Hirondelles de Kaboul» basiert auf Yasmina Khadras gleichnamigem Roman, den die Regisseurinnen Zabou Breitman und Eléa Gobbé-Mévellec mit Bravour für die Leinwand adaptiert haben. Die Co-Arbeit der beiden Französinnen funktionierte so, dass Zabou Breitmann mehr im Vorfeld der Arbeit tätig war, indem sie die Buchvorlage zu einem Drehbuch umschrieb, auch hat sie anschliessend die Schauspiel-Equipe bei der Inszenierung geleitet. Denn obwohl von Anfang an klar war, dass es ein animierter Film würde, war es den beiden Regisseurinnen wichtig, mit diesem Zwischenschritt «eine visuelle Referenz für die Bewegung der Menschen zu kreieren», wie Eléa Gobbé-Mévellec erklärt. Diese visuelle Referenz habe sie dann als Vorlage genommen für ihre Animationen. «Was mich als Zeichnerin von Anfang an an diesem Projekt faszinierte, war der grosse Kontrast, den ich in der Stadt Kaboul spürte. Auf der einen Seite diese wunderschöne Stadt mit ihrer prächtigen Architektur, rein visuell gesehen voller Leben durch das helle Licht und die starken Schatten. Und dann, auf der anderen Seite die Brutalität des Krieges.»