Hayaletler – Ghosts
Ein Film über das Leben am Rande der Istanbuler Gesellschaft, der in der Türkei kontrovers diskutiert wurde.
Für die Dreharbeiten zu ihrem polarisierenden Drama wagte sich die junge Regisseurin Azra Deniz Okyay in eines der gefährlichsten Viertel ihrer Heimatstadt Istanbul. Herausgekommen ist ein Film am Puls der Zeit, in dem sowohl die kriminellen Strukturen hinter der fortschreitenden Gentrifizierung der Stadt, ihre Bedeutung für die ärmere Bevölkerung als auch ganz grundsätzlich die Position der Frau in der heutigen Türkei verhandelt wird.
Azra Deniz Okyay wurde 1983 in Istanbul geboren. Sie interessierte sich schon früh für Fotografie und wurde als 14-Jährige Assistentin des Fotografen Dora Gunel. Nach ihrem Schulabschluss am Lycée Francais Pierre Loti in Istanbul zog sie nach Paris, wo sie Film an der Universität Sorbonne-Nouvelle studierte. Noch in Paris arbeitete sie freiberuflich für Michel Gondrys Produktionsfirma Partizan. 2010 zog sie in die Türkei zurück und wurde die erste weibliche Regisseurin für Depo, eine Produktionsfirma für Werbung mit Sitz in Istanbul. Okyay drehte mehrere Kurzfilme und Musikvideos, ihre Videokunst wurde für mehrere internationale Ausstellungen und Galerien ausgewählt. Bereits 2015 begann sie, an dem Drehbuch für ihren Spielfilm-Erstling «Hayaletler» zu arbeiten. Der Film hatte seine Premiere bei der Internationalen Kritikerwoche bei den Filmfestspielen in Venedig 2020, wurde dort mit dem ‹Grossen Preis› ausgezeichnet und erhielt mehrere Preise beim Antalya Golden Orange Filmfestival.
Hayaletler – Ghosts | Die Synopsis
An einem Tag, an dem im ganzen Land der Strom ausfällt, treffen vier Personen in einem Istanbuler Wohnviertel aufeinander, das mitten in der Gentrifizierung steckt: eine Mutter, deren Sohn im Gefängnis sitzt, eine junge Tänzerin, eine feministische Künstlerin und ein verschlagener Handlanger der Immobilienfirma ‹Neue Türkei›. Florierende Drogendeals in ihrer Gegend führen dazu, dass sich ihre Wege kreuzen.
Hayaletler – Ghosts | Stimmen
«Ein aufregendes, hochpolitisches Spielfilmdebüt, in dem die gesellschaftliche Lage in der Türkei mit ästhetisch experimentellem Furor eindringlich beleuchtet [wird].» – Filmfest München | «‹Ghosts› ist ein teils episodenhaftes Drama, das eine Geschichte über die heutige und die neue Türkei erzählt. Thematisch dicht und mit guten Darstellern gelingt ein an vielen Stellen sehr bedrückender aber dann auch wieder hoffnungsvoller Film, dessen Offenheit vielleicht seine grösste Stärke ist.» – film-rezensionen.de