Durch Beobachtungen des Alltags auf Lampedusa nähert sich Gianfranco Rosi einem ebenso realen wie symbolischen Ort an – und der Gefühlswelt einiger Bewohner, die einem permanenten Ausnahmezustand ausgesetzt sind. «Fuocoammare» gewann den Goldenen Bären der Berlinale 2016.
Fuocoammare
Zum Film
Der zwölfjährige Samuele lebt auf einer Insel im Mittelmeer, weit entfernt vom Festland. Wie alle Jungen seines Alters geht er nicht immer gern zur Schule. Viel lieber klettert er auf Felsen am Ufer, hantiert mit seiner Schleuder oder streift am Hafen umher. Doch seine Heimat ist keine Insel wie alle anderen. Schon seit Jahren ist sie das Ziel von Männern, Frauen und Kindern, die in viel zu kleinen Booten und altersschwachen Schiffen aus Afrika überzusetzen versuchen. Die Insel heisst Lampedusa und gilt als Metapher für die Fluchtbewegung nach Europa.
Stimmen
Ein eindringlicher Film, nachwirkend, Fragen aufwerfend, drastisch in den Bildern, wichtig und vor allem aufrüttelnd. outnow.ch | Ein vielschichtig-beobachtender Blick auf die Insel Lampedusa, die wie kaum ein anderer Ort in Europa im Mittelpunkt der Flüchtlingsströme liegt. […] «Fuocoammare» ist nicht nur wegen ihres aktuellen Flüchtlingsthemas relevant, sondern auch wegen ihrer künstlerischen Qualitäten. Michael Meyns, filmstarts.de | Gianfranco Rosi filmte ein Jahr lang auf der Insel Lampedusa und zeigt mit ruhigem Blick ein Nebeneinander paralleler Welten, das zur Metapher für Europa wird: Hier der beschauliche Alltag der Insulaner, dort die täglichen Tragödien der Flüchtlinge, die übers Meer kommen. Nicht «der Film zur Flüchtlingskrise», sondern eine aufwühlende filmische Reflexion über Mitmenschlichkeit und Ignoranz. Patrick Seyboth, epd-Film | Subtil, aber kraftvoll. Deborah Young, The Hollywood Reporter