Seit 2008 entstehen in Luzern unter dem Produktionslabel GRENZGÄNGE professionelle freie Bühnenproduktionen. Dabei bedient sich Regisseurin Bettina Glaus gerne «Maturastoff», denn schliesslich sind die jungen Leute die Theaterbesucher von morgen.
Was, wenn Kassandra eine Frau von heute wäre?
Bettina Glaus versetzte die Figur aus der mythologischen Erzählung in ihrem neusten Theaterprojekt in die Gegenwart.
Neuinterpretationen relevanter Texte
Das Label GRENZGÄNGE setzt sich nicht nur zum Ziel, mit seinen Stücken ein junges Publikum zu erreichen, sondern will mit seinen Projekten eine Plattform bieten, welche es freischaffenden Künstler:innen erlaubt, unter professionellen Rahmen-, Arbeits- und Auftrittsbedingungen ihr Potential zu entwickeln. Bettina Glaus und ihren Mitstreiter:innen ist es ein Anliegen, Theaterschaffende über die Kantonsgrenze hinaus zu vernetzen. Die Grenzgänger-Theaterproduktionen befassen sich mit aktuellen, gesellschaftlich relevanten Texten und Neuinterpretation von zeitgenössischen Autoren. Diese werden in einer für Menschen von heute verständlichen und erschwinglichen Form in der freien Szene Luzern umgesetzt. Ihre Gastspiele tragen Luzerner Kulturschaffen über die Kantonsgrenze hinaus und schlagen Brücken zu anderen Regionen der Schweiz.
Zum aktuellen Stück
Wieder steht Kassandra vor den Löwen. Vor Klytaimnestra. Ohne Furcht und mit einer Vision. Kassandra hat es kommen sehen. Was wäre, wenn die Vision 2750 Jahre nach Aischilos jetzt auf offene Ohren stösst? Was, wenn die beiden Frauen Gleichberechtigung statt Rache forderten? Inspiriert von Christa Wolf denkt «Kassandra und keine mehr» die Vorstellung einer Welt, in der die Frauen ihr Ideal einer besseren Gesellschaft verwirklichen.
(Textgrundlage: Grenzgänge)