Griechischer Mythos und barocke Arien sind der rote Faden des Stückes «Ariadne – eine Frau sieht rot». Bei der Inszenierung des Luzerner Vereins für Musiktheater handelt es sich um eine «Oper mal anders», die nicht davor scheut, das Schicksal der Göttin umzuschreiben.
Oper mal anders | ARIADNE – EINE FRAU SIEHT ROT
- Publiziert am 30. Mai 2017
Unkonventionelle Bühnenformate
Die umtriebige Theatermacherin Gisela Nyfeler ist bekannt für unkonventionelle Bühnenformate wie Comic-Lesungen oder Stadtrundgänge, und sie hat auch bereits einige Erfahrung im Bereich Oper gesammelt. Als Mitgründerin des Vereins «Oper mal anders» belebt sie nun zusammen mit Dieter Lange und Liv Rohrer Lange die Luzerner Johanneskirche mit dem Ariadne-Stoff. In «Ariadne – Eine Frau sieht rot» geht es um das menschliche Grundbedürfnis zu lieben und geliebt zu werden und auch um die furchtbaren Folgen, wenn dieses durch vermeintlichen Verrat nicht gestillt, sondern enttäuscht wird.
Ein Pasticcio
Protagonistin in dieser Geschichte ist die aus der griechischen Mythologie bekannten Königstochter Ariadne, aber ihre grosse Liebe zu dem Helden Theseus wird etwas anders erzählt als gewohnt. Aus verschiedensten Opern, die sich entweder direkt mit dem Thema Ariadne oder mit verwandter Problematik befassen, wurde eine «neue» Oper, ein sogenanntes Pasticcio geschaffen: Bekannte und unbekannte Arien, Orchesterwerke und Chöre von Händel, Marcello, Monteverdi und anderen Komponisten des Barock reihen sich dramaturgisch aneinander, ergänzt von rezitativisch gesprochenen Texten unter anderem aus Racines Phädra. So vereinen sich Oper, Sing- und Schauspiel sowie Melodram in einem bis anhin in dieser Form noch nie aufgeführten, neuen Werk.