Im Zentrum von «Der freudige Engel» stehen Renatas Visionen und Orgien. Prokofjew versteht es, das wilde Treiben bühnenwirksam in Szene zu setzen mit bisweilen brutaler Musik, beklemmendem Inhalt und einem deprimierenden Ende. Ein Meisterwerk, das die Ausübenden vor immense Herausforderungen stellt
Opernhaus Zürich I Der feurige Engel
Gänsehaut pur
Als Renata noch ein Kind war, erschien ihr ein Engel aus Licht, der sich Madiel nannte; von da an gab es in Renatas Leben nur noch Madiel. Doch als sie älter wurde und sich auch körperlich mit ihrem Engel vereinigen wollte, verliess Madiel sie; seitdem ist Renata auf der Suche nach ihm – und nach der absoluten, vollkommenen, entgrenzten Liebe. In einem heruntergekommenen Wirtshaus trifft nun Ruprecht auf Renata, die sich von Dämonen verfolgt glaubt und noch immer verzweifelt auf der Suche ist nach Madiel. Renata scheint Ruprecht zunächst leichte Beute für eine Nacht zu sein. Doch er verfällt der innerlich zerrissenen, von Wahnvorstellungen gequälten Frau schliesslich fast bis zur Selbstaufgabe. Gemeinsam begeben sich Renata und Ruprecht auf die Suche nach Madiel.
Ein brillantes Trio
Nach seinen erfolgreichen Soldaten arbeitet Regisseur Calixto Bieito erneut am Zürcher Opernhaus. Mit Gianandrea Noseda steht ein ausgewiesener Kenner des russischen Repertoires am Pult. In der anspruchsvollen Rolle der Renata debütiert die litauische Sopranistin Ausrine Stundyte.