Mit Wolfgang Amadeus Mozarts Jugendwerk «Lucio Silla» beendet das Theater Orchester Biel Solothurn die Opernsaison. Die antike Geschichte um den Urkonflikt zwischen Liebe und Macht wird von Regisseur Daniel Pfluger mit malerischen Bildern inszeniert.
Theater Orchester Biel Solothurn | Lucio Silla
Das Erblühen einer neuen Epoche
Lucio Silla, ein Tyrann, begehrt Giunia, eine junge Frau; die aber will ihn nicht, weil sie mit Cecilio, einem vom Tyrannen verbannten Oppositionellen verlobt ist. Das hat auch heute noch Spannung und Reiz. Denn obwohl sich Mozart im grossen Ganzen an der vorgegebenen Form orientierte, arbeitete er im Einzelnen doch schon in sehr eigener Weise. Er konnte es auch, denn für die Premiere im Regio Ducal Teatro standen ihm erstklassige Sänger zur Verfügung, zum Beispiel der Kastrat Venanzio Rauzini, für den Mozart sogleich noch die hochvirtuose Motette «Exultate, jubilate» schrieb.
Der junge Mozart
Knapp siebzehn Jahre alt war Mozart, als er Ende 1772 in Mailand mit seiner zweiten Oper an die Öffentlichkeit trat. Er hatte Rückendeckung, denn das Libretto des ebenfalls noch unerfahrenen Giovanni de Gamerra war von Altmeister Metastasio geprüft worden. Sicherheit bot dem jugendlichen Komponisten auch die festgefügte Form der Opera seria mit ihrem Wechsel von Rezitativ und Arie.