Tanz, Trapez und Krücken – die schottische Ausnahmekünstlerin Claire Cunningham bringt zusammen, was gemeinhin nicht zusammen gedacht wird. Sie kombiniert zwei poetische wie artistische Tanzsoli zum Double Feature ME (Mobile&Evolution).
Claire Cunningham | ME (Mobile&Evolution)
Mobile
Das 35minütige Solo «Mobile» ist inspiriert von den Arbeiten des US-amerikanischen Bildhauers Alexander Calder, dem Erfinder der «Mobiles». Es werden Geschichten erzählt, die sich allesamt um Krücken drehen. Geschichten, die quasi an Krücken hängen, auf Krücken balancieren, mit Krücken schwingen, sich mit Krücken spinnenartig fortbewegen. Geschichten über Ärzte und Tanz, Fahrräder und Ballett, Entscheidungen, Erinnerungen und das Design oder den Mangel an Design von Krücken.
Evolution
Das 17minütige Solo «Evolution» ist autobiografisch angelegt. Es erzählt Claire Cunninghams Weg zum Tanz, kontrastiert mit der Geschichte der medizinischen Eingriffe, die sie im Laufe ihres Lebens über sich ergehen lassen musste. Die Geschichte der Veränderungen und Entwicklungen eines Körpers, ihres Körpers.
Claire Cunningham ist der aufgehende Stern der schottischen Tanzszene. In ihren Arbeiten, die von typisch britischem Humor geprägt sind, erforscht sie das Potenzial ihrer Körperlichkeit und stellt Konventionen zu Virtuosität, klassischer Ästhetik und Tanz in Frage.