Schloss Brunegg | Pfingstfestival 2018
- Publiziert am 2. Mai 2018
Das Festival widmet sich der Veränderung, Aneignung und Transformation in der klassischen Musik. Ob die Besucher danach noch die selben sein werden?
Das Pfingstfestival auf Schloss Brunegg hat sich seit seiner ersten Ausgabe 2015 die besondere Intimität seiner Konzerte im besonderen Ambiente auf die Fahnen geschrieben. Inhaltlich widmet sich das Festival der Aneignung und Umgestaltung bestehender musikalischer Formen, frei nach dem berühmten Picasso Zitat: «Gute Künstler kopieren, großartige Künstler stehlen.» 2018 stehen acht Konzerte zum Thema Veränderung auf dem Programm, etwa Mozarts berühmtes Divertimento für Streichtrio.
«Trans-it»
Transit – ob bei Ankunft am Flughafen oder beim Durchqueren einer Stadt: oftmals eine eher mühsame, aber unentbehrliche Angelegenheit. Aus dem Lateinischen stammend bedeutet der Begriff Durchgang oder Passage, ein Hinter-sich-lassen also, ohne jemals wirklich damit in Berührung gekommen zu sein. Zerlegt man ihn in seine Einzelteile, so entsteht das amüsante englische Wortspiel «Trans it». Salopp übersetzt: «verändere es»!
Die Musik der Veränderung
Was aber hat «Verändern» und «Durchqueren» mit klassischer Musik zu tun? Komponisten wie auch Interpreten leben in ihrer täglichen Arbeit davon, Töne, Akkorde, Rhythmen und Melodien, aber auch ganze Werke – aus eigener oder fremder Feder – in einem stets neuen, ureigenen Licht erscheinen zu lassen. Eigenes kann nur entstehen, indem Bestehendes mitunter radikal verändert und hinter sich gelassen wird. Das Festival 2018 nimmt diese multiplen musikalischen Erneuerungs- und Veränderungsprozesse etwas genauer unter die Lupe. In acht Konzerten mit den Themen «Trans-it», «Trans-kription», «Trans-lokation», «Trans-lation», «Trans-formation», «Trans-position», «Trans-gression» und «Trans-mutation» präsentieren wir Ihnen faszinierende Aspekte wundersamer Veränderung.
Elf renommierte Solist*innen
Der in Lausanne geborene und weltweit gefeierte Schweizer Komponist Richard Dubugnon wird als «Composer in Residence 2018» mit neuen Werken und Transkriptionen seine Sicht zu diesem Thema beisteuern. Mit Corina Belcea als «Artiste Étoile» wird das Publikum, gemeinsam mit elf anderen international renommierten Solist*innen, eine Geigerin von ganz außerordentlichem Format beglücken. Die vernetzte, zu den Sternen sich öffnende Welt der Festivalgraphik 2018 weist auf die zu erwartenden Transformationsprozesse hin.
Gott und Mozart
In besonderer Weise passt dieses Bild zum literarischen Kammerkonzert «Der Kosmos singt» am Pfingstsonntag: ein amüsanter Moment aus der 800-jähirgen Schlossgeschichte, die Episode vom Dialog des Gottesmannes Barth und des Weltgeschichtlers Jean Rudolf von Salis über Gott und Mozart, trifft dort auf die Aufführung von Mozarts berühmten Divertimento für Streichtrio. Doch nicht nur am Pfingstsonntag, an allen vier Pfingsttagen wird der Kosmos wieder exklusiv über Schloss Brunegg singen und, wer weiss, die Welt ein ganz klein wenig zum Besseren verändern – «Trans-it» eben.