Zum zehnten Mal verleiht die Künstlerische Kommission der Festspiele Zürich den mit 50‘000 Franken dotierten Zürcher Festspielpreis. Er geht an die Schweizer Sängerin, Songwriterin, Filmkomponistin und Texterin Sophie Hunger.
Kulturpreis Festspiele Zürich 2016 | 50'000 Franken für Sophie Hunger
- Publiziert am 23. Mai 2016
Helsinki
Der Preis würdigt Sophie Hungers Leistungen in der Zürcher Musikszene. Die Zürcherin hat von Zürich aus ihre ersten Schritte in die Musikwelt gewagt. Besonders wichtig war dabei der Musikklub Helsinki, einer der ersten Klubs in Zürich, in dem jeden Abend Livebands aufspielten. «Ohne die Beziehungen, die ich zu den Menschen dort gehabt habe, hätte ich die Frechheit nicht besessen, meine erste CD zu machen», lässt sich die Musikerin zitieren, die mittlerweile in Berlin lebt. 2015 erschien ihr viertes eigenes Studio-Album. «Supermoon» ist erneut ein Exempel für ihre eigensinnige Mischung aus Folk, Jazz und Elektronik. Gesungen auf Englisch, Deutsch, Französisch und Schweizerdeutsch. Bisher hat Sophie Hunger weltweit mehr als 250 000 Alben verkauft.
Kontrolle und Ekstase
Für den Kulturjournalisten Tobi Müller ist sie «eine Künstlerin, die alles kann, was Popmusik aufregend macht.» Tolle Lieder und schlaue Texte schreiben sei dabei noch nicht einmal das Wichtigste. «Hungers Kunst schafft es, auf der Bühne einen Eindruck von Einzigartigkeit zu vermitteln. Das Publikum, egal welchen Alters, hat das Gefühl, sie singe nur für diesen Moment, diesen Saal, für diese Stadt. Und Hunger spielt mit dem Gesang, sie reproduziert nie nur die Aufnahme, die viele schon kennen. Risiko, Ekstase und Kontrolle sind Begriffe, die bei ihr auf der Bühne verschwimmen bis zu ihrer Unkenntlichkeit. Dass dabei immer Lust und Humor im Spiel sind, macht ihre Kunst noch verwirrender. Es ist mit ein Grund, warum das Publikum immer wieder kommt und fragt: Wie macht sie das?».