Die Schlossmediale Werdenberg widmen sich in diesem Jahr der Kraft des Windes
- Publiziert am 5. Mai 2023
Ein musikalisches Lehrstück darin, dem Zauber der Elemente mit Demut zu begegnen.
Er flüstert, pfeift, singt, saust, er kracht, donnert, brüllt und tobt. Die 11. Schlossmediale lässt den Wind los: auf Rohre und Blätter, auf zarte Flügel und Blasebälge. In Form von Atem, Flügelschlag oder wildem Gebläse wirbelt er Mühlen, fährt durch Blech- und Holzblasinstrumente, Röhren und Pfeifen, zerrt an Saiten und lässt sie so erklingen, und erforscht ihm eigens gebaute Instrumente.
Jahresthema Wind
Vor 3000 Jahren dachten die Menschen, dass der Wind entsteht, wenn die Erde ein- und ausatmet. Andere waren sich sicher: Er ist der Atem der Götter. Die diesjährige Schlossmediale ist dem Thema Wind, Luft und Atem auf der Spur – es gibt wohl kaum etwas Zentraleres in der Musik! Sinnlich und intim, singend und sagend ist der Ton, der aus dem Atem ins Instrument fliesst. Wind bewegt – die Dinge ebenso wie die Gedanken der Menschen. Inspirierend und einmal mehr mit frischem Wind wird die Schlossmediale die Vielfältigkeit dieses Themas beleuchten. Musik als luftbewegte Kunst verteilt den offenen Geist in alle Winde und in alle Ecken des Schlosses.
Windige Instrumente
Don Quichotte darf mutig gegen Windmühlen kämpfen, Blätter aller Jahreszeiten wirbeln durchs Schloss. Der Komponist im Fokus, Daniel Ott, kennt sich aus mit den Winden; dem der Instrumente und dem wilden draussen, der den Klang von Ort zu Ort trägt: Der Musik eine Heimat in der
Natur geben, ist ein Markenzeichen des renommierten Komponisten, und lässt die Schlossmediale in diesem Jahr in Koproduktion mit dem Heiden Festival hoch über dem Bodensee die Winde los. Lei Ban, der diesjährige Künstler im Fokus, stellt seine filigranen, feinen Holzinstrumente vor, für die ihm die chinesischen Schriftzeichen ⽊⾳ (Holz/Klang) und ⻛林 (Wind/Wald) als Inspiration dienten.
Von Luftorchestermaschinen bis hin zur Fotografie
Als Instrument rückt die Orgel ins Zentrum der Schlossmediale: in ihrer feinsten, kleinsten Form als japanische Mundorgel bis hin zu einer vom Vorarlberger Komponisten Alexander Moosbrugger eigens für das Festival entworfenen Orgelinstallation. Der Komponist Ondrej Adámek hat eine Luftorchestermaschine angefertigt, die Künstlerin Sabrina Hölzer lässt den «Odem» durch Klanghörner strömen und der Künstler Florian Dombois bespielt Drachenschnüre als Saiten. Georg Aerni zeigt mit seinen Fotografien, zu welchen Kräften der Wind fähig ist, und wie er an der Natur reisst: so lange, bis wir ihn besser verstehen.
(Text: Schlossmediale Werdenberg)