Sie malt mit den Händen: Doris Studer, Jahrgang 1929. Das Tal Museum Engelberg zeigt eine eindrückliche Rückschau auf ihre Schaffensperiode von 1984 bis 2012. Der Betrachter taucht in einen verborgenen Kosmos voller Gefühle, Empfindungen und Stimmungen.
Tal Museum Engelberg | Doris Studer
Der Blick in die Tiefe
Die Künstlerin Doris Studer (*1929) wohnt seit vielen Jahren in Engelberg und arbeitet in ihrem Atelier hoch über dem Tal. Die retrospektive Ausstellung «Das Unsichtbare sichtbar machen» gibt einen Überblick über das vielfältige zeichnerische und malerische Werk der Künstlerin von 1984 bis 2012. Der Wunsch, hinter die Dinge zu gelangen um sie zu verstehen, tief in das Sichtbare einzudringen um das Unsichtbare zu begreifen, durchdrang Doris Studers künstlerisches Schaffen zeitlebens.
Erdfarben
Prägend für ihre Arbeit ist 1984 die Begegnung in der Sommerakademie Salzburg mit den Erd- und Pigmentfarben, die ihr ganz neue Ausdrucksmöglichkeiten eröffnen und ihrer Sicht auf den Schaffensprozess entsprechen. Doris Studer inspirierte sich auch auf ihren häufigen Reisen nach Spanien und Griechenland, wo sie unzählige Skizzenbücher füllte. Ihre Werke entstanden aber alle in ihrem Atelier in Engelberg unter dem Blick des mächtigen Pilatus. Zuerst entstehen die Bilder im Kopf, gibt sie zu verstehen, in einem intensiven und langwierigen Prozess. «Das Zusammenwirken der Elemente, Erde, Luft und Wasser – dies zu vermitteln ist der Inhalt meines Schaffens», schreibt die Künstlerin und fügt hinzu: «mit den Ausdrucksmöglichkeiten der Farben reflektiere ich das Erlebte, Gesehene, verarbeite meine Beziehung zum Gegenstand, wobei mir der Farbeindruck wichtiger ist als alle Anlehnung an eine gegenständliche Form.»