Zürich – Los Angeles: Die Ausstellung von Willy Spiller in der Photobastei spannt den Bogen zwischen Spillers Heimat und der Ferne. Und sie versetzt uns zurück in die 70er und 80er Jahre.
Photobastei Zürich | Willy Spiller
- Publiziert am 21. August 2015
Schamlose Neugier und schurkische Komplizität
Spillers Bilder offenbaren einen unverblümten, lebensfrischen und packenden Blick, ein Gemisch aus schamloser Neugier und schurkischer Komplizität, aber auch brüderlicher Kompassion. Die Fotografien aus den 70er und 80er Jahren setzen mit ihrer Energie die Zeit im Auge des Betrachters erneut in Fluss.
So nah – und doch so fern
Da erblickt man jene Stadt Zürich in Bildern, die uns nur zu bekannt scheinen und doch schon so weit in der Vergangenheit liegen. Zürich lebt in zum Teil schroffen Schwarzweiss-Bildern einen Moment lang auf, als wäre es gerade eben gestern gewesen. Und da sieht man jene ferne Metropole, Los Angeles, die damals noch so viel weiter weg war als heute und die viele nur vom Hörensagen kannten. Wie unterschiedlich sind sie doch, diese Weltstadt und das «Dorf» – und doch finden sich in den beiden Städten im Gewand der 70er und 80er Jahre auch Gemeinsamkeiten.
Querbezüge
Beide Ausstellungen erzählen in unterschiedlichen Bildsprachen von jenen Themen, die damals die Welt bewegten, denselben, die es auch heute noch tun – wenn wir nur genau hinschauen. Es sind diese Querbezüge zwischen den beiden Städten, der distanzierte Blick auf das Vergangene im Spiel mit unserer Gegenwartserfahrung, vor allem aber die Haltung eines herausragenden Fotografen, die seine Fotografie und die Ausstellung zu einem kunstvoll getarnten Alltagskino machen.