Plakate, Reklamen und Briefmarken – die aktuelle Ausstellung im museumbickel gibt Einblick in das umfangreiche grafische Schaffen von Karl Bickel. Eine Ausstellung mit vielen Aha-Effekten: Was? Das ist auch von Bickel!
museumbickel Walenstadt | Der Grafiker Karl Bickel
Ein breites Wirkungsfeld
Das grafische Werk Karl Bickels (1886 bis 1982) umfasst zahlreiche Plakate, Illustrationen von Modekatalogen und werbegrafische Produkte für den Kulturbetrieb im Zürich der 1910er- und 20er-Jahre. Zudem prägte Bickel als Markenstecher über 40 Jahre hinweg die Erscheinung der Schweizer Briefmarken. Er beherrschte die meisten zeichnerischen und druckgrafischen Techniken. Seine lithografierten Künstlerplakate, entstanden in der Blütezeit des Schweizer Plakats, waren anfangs vom Jugendstil beeinflusst, später von Vereinfachung, Monumentalität und kräftigen Farben gekennzeichnet.
Erstklassige Reklame
Mit 21 Jahren gründete Karl Bickel in Zürich sein eigenes «Atelier für erstklassige Reklame» und schuf sich in der Zürcher Geschäftswelt bald einen hervorragenden Namen. Speziell in der Modebranche war sein grafisches Talent gefragt. Zahlreiche Plakate entstanden für teilweise noch heute existierende Häuser wie PKZ oder Seiden-Grieder. Bickel wirkte in einem relativ jungen Beruf, der durch technische und gesellschaftliche Entwicklungen entstanden war. Die Lithografie ermöglichte farbige Reproduktion in grösserer Auflage.
Arbeiten von Kindern und Jugendlichen
Einen besonderen Akzent in der aktuellen Ausstellung des museumbickel bilden Arbeiten von Walenstadter Schülern aus der Oberstufe. Sie haben sich in einer von Lotty Hutter, Pädagogin für bildnerisches Gestalten, und Richard Gubser geleiteten Projektwoche mit der Plakatgestaltung Karl Bickels auseinandergesetzt und stellen ihre Arbeiten im museumbickel aus. Ebenso werden Kreationen einer Gruppe von Kinder aus der Region gezeigt, die sich bei Alice Guntli (Malen mit Kindern) mit Leben und Werk Karl Bickels beschäftigt haben. Das museumbickel wird von der Karl Bickel-Stiftung getragen, die mit jeweils einer Ausstellung pro Jahr das Schaffen ihres Namensgebers würdigt.