Man kann sie ausloten, sprengen, ziehen – Grenzen spielen eine wichtige Rolle in unserem Alltag. In der Sonderausstellung «Grenz–Fall» beschäftigen sich Künstlerinnen und Künstler mit dem Thema, schaffen neue Orte, spüren Grenzgänger auf und lösen Grenzen auf.
Museum Bruder Klaus Sachseln | Grenz–Fall
Vielfältiger Umgang mit Grenzen
Künstlerinnen und Künstler versichern sich der Grenzen, loten sie aus und sprengen sie. Sie leben mit Grenzen, indem sie Grenzen überwinden, sich dem Nirgendwo und Überall aussetzen – den Grenz–Fall üben. Sie sind Wettergötter, schicken Nebel, der Grenzen auflöst und vorschnellen Halt in Frage stellt, wie etwa Daniel Wicky. Sie geben Lesehilfen für neue Erfahrungen, für das Überwinden oder gar das Negieren von Grenzen, wie Mischa Camenzind. Sie schaffen Orte, wie sie in keinem Atlas und auf keiner Landkarte zu finden sind, wie Monika Müller. Sie gehen von den Engelberger Bergen aus ins Grenzenlose, wie Carin Studer. Sie überschreiten die Schweizer Grenze, blicken zurück und spüren Grenzgänger auf, wie Christian Hartmann. Sie bewegen sich zwischen Mali, den USA und der Schweiz, wie Mohomodou Houssouba und Pia Gisler.
Macht den Zaun nicht zu weit
Wie lebt es sich als Engelberger, als Obwaldner, als Nachbar mit den seit zweihundert Jahren gültigen Grenzen? Sind Grenzen im Zeitalter von Maps und Search und GPS überhaupt noch ein Thema? Sind auch bei uns noch Gräben zuzuschütten und Mauern niederzureissen? Stolpern wir über Grenzen im Kopf? Stossen wir uns heute noch die Köpfe an imaginären Schranken an? In diesem Zusammenhang lässt sich auch trefflich streiten über den Satz, der Bruder Klaus in den Mund gelegt wird: «Macht den Zaun nicht zu weit». Die Werke der Künstlerinnen und Künstler von dies- und jenseits des Zauns lockern auf für einen offenen Umgang mit geografischen und politischen Grenzen.