Ende August 2015 durfte die Heinrich Gebert Kulturstiftung eine bedeutende Leihgabe mit neunzehn Werken von Carl August und Carl Walter Liner entgegennehmen. Jetzt bietet sich die seltene Gelegenheit, erstmals gezeigte Werke der beiden Maler zu entdecken.
Liner Vater und Sohn | Kunsthalle Ziegelhütte Appenzell
- Publiziert am 9. September 2015
Stiftung zu Ehren zweier einheimischer Künstler
Seit 2009 erhält die Heinrich Gebert Kulturstiftung vermehrt Schenkungen und Leihgaben mit Werken von Vater und Sohn Liner aus Privatbesitz. Das verdankt sich einerseits der Tatsache, dass die Sammler der ersten Stunde ihre geliebten Schätze an eine Institution geben wollen, die sich dem Werk der beiden Appenzeller Künstler in besonderem Masse verpflichtet fühlt. Andererseits ist es auch ein Beweis des Vertrauens in die wissenschaftliche Arbeit der Stiftung, die seit 1998 fundierte und kunstkritische Ausstellungen zu Carl August und Carl Walter Liner eingerichtet hat. Ende August 2015 durfte die Stiftung eine bedeutende Dauerleihgabe von neunzehn Werken der beiden Künstler in Empfang nehmen. Ab 10. September 2015 wird dieses «Vertrauenspfand», das Malerei, Aquarell, Pastell und Druckgraphik umfasst, im grossen Saal der Kunsthalle Ziegelhütte in einer Sonderpräsentation der Öffentlichkeit vorgestellt. Zu entdecken sind neben meisterlichen Porträts vor allem Landschaftsbilder, darunter einige, die bisher kaum je öffentlich gezeigt wurden.
Carl August Liner (1871–1946)
Carl August Liner, ein akademisch ausgebildeter Künstler, wendete sich nach seinem Studium von der offiziellen Salon-, Veduten- und Historienmalerei ab. Ab 1906 malte er in Anlehnung an den französischen Naturalismus bäuerlich geprägte Landschaften und realistische Porträts der Appenzeller Bevölkerung. Er gehört zu den bedeutenden Vertretern des Schweizer Spätimpressionismus.
Carl Walter Liner (1914–1997)
Carl Walter Liner ist einer der wichtigsten Schweizer Vertreter der koloristischen Tradition in der Kunstgeschichte. Sowohl in seinen expressiven Landschaften oder Figurenbildern wie auch in den lyrisch-gestischen oder geometrischen Abstraktionen hat Carl Walter Liner eine vitalistische Farbsprache entwickelt, die einzigartig ist.