Marie Lunds Interesse gilt der Materialtransformation und Formumgestaltung. Körper, Alltagsobjekte und Architekturelemente sind Ausgangspunkte ihrer künstlerischen Recherche zur Beschaffenheit von Volumen, Oberfläche und Struktur. Für die Präsentation im Kunstmuseum St.Gallen entstehen neue plastische Arbeiten, die sich auf Besonderheiten der Architektur beziehen, kombiniert mit Werken anderer bedeutender Künstler*innen.
Kunstmuseum St.Gallen | Marie Lund - The Falling
Eine Ausstellung, die konsequent bildhauerische Fragestellungen verfolgt und einen vielschichtigen Umgang mit dem Medium der Skulptur betreibt.
Halten und gehalten werden
Direkt auf die Deckenkonstruktion und die Säulen montiert, schreiben sich die Skulpturen von Marie Lund in den Raum ein und artikulieren die Übergänge zwischen den verschiedenen Oberflächen. Die integrierte Position verschiebt die Beziehung zwischen dem Ausstellungsraum und dem ausgestellten Objekt und verhandelt die Rollen zwischen dem, was hält und dem, was gehalten wird. Um die Skulpturen als Ort und Anlass für Gespräche zu erkunden, hat die Künstlerin Kunstwerke weiterer Künstler*innen in den Ausstellungskontext integriert. Im Aussenraum ist eine grosse Halbfigur von Hans Josephsohn neben den horizontalen und piedestalartigen Strukturen platziert. In den Ausstellungsräumen hinterfragen und verhandeln Fotografien von Frederik Worm und eine Performance von Cally Spooner die Skulptur in Bezug auf ihre Aktualität und Zeitlichkeit.
Zur Person Marie Lund
Marie Lund lebt und arbeitet in Kopenhagen. Ihr Werk war bereits in Einzelausstellungen im Holsterbro Kunstmuseum in Holsterbro, im Museo Marino Marini in Florenz und im Badischen Kunstverein in Karlsruhe sowie in Gruppenpräsentationen im Palais de Tokyo in Paris, im Museum Kunstpalast in Düsseldorf, in der Tate Britain in London und weiteren Institutionen weltweit zu sehen. Die Ausstellung im Kunstmuseum St.Gallen ist ihre erste Präsentation in einer Schweizer Institution.