Unzählige Dosen aus Pressspanplatten – mal mit Innenleben, mal mit Fensteröffnungen oder Objekten bestückt. Lackiert, verkleistert, gruppiert oder als Litfasssäulen. Aus der Ausstellung «2B Dosenwelt» von Manfred Pernice geht man trotzdem nicht mit einer overdose nach Hause.
Kunstmuseum St.Gallen | Manfred Pernice
Dosentreff, Botanik, Hertha Hakenbeck
Die Titel der Arbeiten deuten es an: Das Werk des 1963 in Hildesheim geborenen Manfred Pernice ist nie selbstbezüglich, auch wenn er mit Baumaterialien wie Pressspan, Kacheln oder Beton Grundfragen der Skulptur thematisiert. Seine Kunst bezieht sich auf die Wirklichkeit, auf architektonische Strukturen als Ausdruck von Ideologien oder Weltbildern. Diesen nähert sich Pernice gedanklich assoziativ und befragt sowohl die Geschichte als auch die Gegenwart der Welt.
2B Dosenwelt
Im Zentrum der St.Galler Ausstellung stehen die sogenannten Dosen, die sich als ein eigentliches Grundelement durch das gesamte Schaffen des Künstlers ziehen. Die spezifische Form von Behältnis reicht in seinem Werk gleichsam von der klassischen Skulptur über den Sockel, die geografische Koordinate bis zur raumfüllenden Installation. Pernice’ Schaffen war u.a. 2002 an der documenta 11 oder an den Biennalen von Lyon (1997) und Venedig (2003) sowie in zahlreichen Einzelausstellungen zu sehen. Das Kunstmuseum St.Gallen ermöglicht mit «2B Dosenwelt» eine Wiederbegegnung mit einer der eigenwilligsten Positionen zeitgenössischer Skulptur.