Fotograf – Lehrer – Übersetzer – Schriftsteller – Künstler… Der Luzerner Künstler Serge Stauffer war kein Mann des Wortes, er verstand es aber zu komponieren, Dinge zu arrangieren und zu inszenieren.
Helmhaus I Serge Stauffer
Ein neuer Blick auf künstlerische Experimente?
Erstmals gibt eine Ausstellung Einblick in Leben und Werk des bedeutenden Schweizer Künstlers, Kunsttheoretikers und Duchamp-Kenners Serge Stauffer (1929–1989). Als Mitbegründer der Kunstschule F+F hat Serge Stauffer eine ganze Generation von Studierenden geprägt. Die Ausstellung zeigt Arbeiten von Stauffer und seinem Umfeld und erlaubt so einen neuen Blick auf künstlerische Experimente der 1950er bis 1970er Jahre und auf eine in Zürich betriebene unkonventionelle Kunstpraxis mit internationaler Ausstrahlung.
Serge Stauffer – ein Visionär
Die rückblickende Auseinandersetzung zeigt, dass Stauffer seine gesamte Arbeit als Lehrer und Schulleiter, aber auch als Vortragender und Performer, Übersetzer und Publizist, wie auch sein eigenes bildnerisches Schaffen, seine Dichtungen und Tagebücher und sein Engagement für die Männeremanzipation gleichwertig als Teil seiner Arbeit als forschender Künstler versteht. Dieses spektrale Bild eines Künstlers, heute von vielen Künstlerinnen und Künstlern so praktiziert, ist für die damalige Zeit visionär. Entsprechend übersetzte Stauffer akribisch die Texte von Duchamp, da in diesen erst klar wurde, wie sehr Duchamp die Grenzen und Möglichkeiten der Kunst ausgelotet und erörtert hat – ein Kunst-Forscher par excellence.