In seiner Arbeit hinterfragt Bisso Yann Stéphane (*1998) das historische Gedächtnis seiner doppelten Identität durch die malerische Konstruktion von Landschaften. Mittels dieses klassischen Mediums adressiert er hochrelevante gesellschaftspolitische Fragestellungen und öffnet eine frische und sehr persönliche Perspektive auf das klassische Genre der Landschaftsmalerei.
Bisso Yann Stéphane schafft Projektionsflächen für Möglichkeiten
Der in Kamerun geborene Künstler hat den Helvetia Kunstpreis gewonnen und war deshalb auch an der diesjährigen LISTE Art Fair Basel vertreten.
Diasporische Identität
Bisso Yann Stéphane ist Absolvent des Masterstudiengangs an der HEAD in Genf. In seinen Landschaftsbildern schöpft der Künstler aus diesem traumhaften Zustand zwischen Erinnerung und Fantasie. Er beleuchtet dabei eine intime Reflektion über Themen der Verwurzelung, der Identität und unseres Verständnisses von Ort und Zeit. Zwischen Landschaftsmalerei und Shaped Canvas nimmt die Installation «Drift», die der Helvetia-Preisträger an der diesjährigen Kunstmesse LISTE Art Fair Basel zeigen wird, nicht nur direkten Bezug zur Geschichte des Mediums der Malerei. Vielmehr eröffnet sich in Biscauts Landschaften auch ein Portrait des Künstlers selbst und eine Annäherung an die eigene diasporische Identität. Seine Malereien erzählen von Reisen, von Träumen und von einer Verschmelzung von Zeit und Raum. Der Künstler begreift die Leinwand als Projektionsfläche für Möglichkeiten – eine Fläche, um zu verstehen, was hinter, vor und neben uns liegt.
Präsentation an der LISTE
In einer einzigartigen Bildsprache zwischen Landschaften, Porträts und abstrakten Momenten verschmelzen Bisso Yann Stéphanes Erinnerungen an eine persönliche Geschichte, Darstellungen einer wahrgenommenen Gegenwart sowie zukünftige Hoffnungen und Sehnsüchte in einem traumartigen Raum der Fantasie. In dem Gemälde «un arbre a palabres» (2023) treffen verschiedene Welten aus unterschiedlichen Zeiten und geografischen Orten in einer hybriden Traumwelt aufeinander. Es ist eines von drei Gemälden der Serie «Drift« (2023), für die er den Helvetia Kunstpreis 2023 erhielt. Ausgehend von den Theorien von Edouard Glissant und dem Konzept der Créolisation eröffnen die drei Gemälde eine intime Reflexion über Themen wie Verwurzelung, Identität und unser Verständnis von Ort und Zeit. Zu sehen waren diese an der diesjährigen LISTE Art Fair Basel.