WAS MARIELLE WEISS wird als Drama angepriesen. Sorry ist es nicht, nicht in erster Linie – für uns ist der Film eine Komödie und zwar eine der besten, die wir seit langem im Kino gesehen haben. Mit feinem Humor und beeindruckenden filmischen Mitteln. Im Wettbewerbsbeitrag der Berlinale weiss die junge Marielle alles, was ihre Eltern in ihrer Abwesenheit reden, beispielsweise die pornogafischen Talks ihrer so braven Mutter mit einem Arbeitskollegen. Und alles wegen einer Ohrfeige.
WAS MARIELLE WEISS
- Publiziert am 14. März 2025
WAS MARIELLE WEISS | SYNOPSIS
Julia, Tobias und ihre Tochter Marielle führen ein ruhiges und komfortables Leben in scheinbarer Harmonie. Doch die Idylle zerbricht, als Marielle plötzlich und auf unerklärliche Weise alles sehen und hören kann, was ihre Eltern tun – immer und überall. Von einem Tag auf den anderen kennt sie jedes Detail aus ihrem Privatleben. Was zunächst wie eine skurrile Herausforderung wirkt, bringt nach und nach tief verborgene Konflikte ans Licht. Ein bissiger Film über den Verlust von Privatsphäre und die Frage: Würden Kinder ihre Eltern immer noch lieben, wenn sie alles über sie wüssten?
WAS MARIELLE WEISS | STIMMEN
«Nur eine Ohrfeige kann die Situation retten. Aber wer verpasst sie dem Kind? Die sonst so einfühlsamen Eltern stehen vor ihrer Tochter und streiten sich darum, wer die Ohrfeige verpassen soll, Tobias der Vater oder Julia die Mutter? Die Antwort von Julia ist einer der vielen Höhepunkte von WAS MARIELLE WEISS. Natürlich der Papa, so will es die Tradition. Mit diesem einen kurzen Satz wird ein ganzes Gesellschaftssystem durchleuchtet. Überhaupt wirft der Film implizit hochspannender Themen auf, ohne Belehrung aber mit viel köstlicher Ironie. Unvergesslich!» – Felix Schenker, arttv.ch
«Auf so etwas muss man erst mal kommen! Frédéric Hambalek hat für WAS MARIELLE WEISS die perfekte Prämisse gefunden, um unsere ganz alltägliche Verlogenheit im Umgang miteinander offenzulegen. Ganz schön clever und dazu oft auch noch saulustig.» – Christoph Petersen, filmstarts.de | «Zu Holzhammermetaphorik neigt der Film keineswegs; zur satirischen Generalabrechnung mit dem Kulturbürgertum … wird der stets auf Augenhöhe mit seinen Figuren operierende Film kein bisschen. Vielmehr beweist Hambalek Gespür sowohl für kommunikative Ironien als auch für soziale Situationen. Etwa, wenn Julias Sexgelüste konsequent als Raucherpausen umcodiert werden. Fast wirkt es, als wäre ihr der Verdacht, sie könnte heimlich zur Zigarette greifen, peinlicher, als das Eingeständnis ehelicher Untreue.» – Lukas Foerster, critic.de