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- Publiziert am 19. April 2021
Wie sieht die Zukunft unserer Kinder aus? Natalia Almada stellt sich den vielen Fragen einer Mutter und erschafft daraus eine sinnliche Erzählung.
Es war ihr Ziel, eine immersiv Bilderfahrung zu erschaffen, denn unser Alltag ist von Bildern geprägt und wir müssen lernen, sie zu lesen. Ausgehend von einer Erfahrung der Mutterschaft, den intrinsischen Mängeln des Wesens und der unfehlbaren Exzellenz des Computers, entwirft die Autorin so einen dystopischen Essay, in dem sie die Zukunft ihrer Kinder in einer technologischen Welt bildhaft imaginiert.
Zum Film
Werden die Kinder der Regisseurin Natalia Almada unfehlbare Maschinen mehr lieben als sie, ihre unvollkommene Mutter? Zwischen Staunen und Schrecken wechseln sich Bilder von spektakulärer Schönheit ab – der von Glasfasern durchzogene Ozean, der dem Feuer zum Opfer fallende Wald, automatisierte Gewächshäuser oder die auf Licht reagierenden Augen einer Eule – und erzählen von einer Welt, in der die Technik in den kleinsten Winkeln auftaucht, in der Bildschirme den Alltag der Kinder prägen, in der die «perfekt gemachte» Natur zum Schrecken wird, ein Ansatz, der mitunter an Nikolaus Geyrhalter erinnert. Users erzählt sinnlich und zutiefst lyrisch das Intime und das Unsagbare und verleiht dem Diskurs eine zwangsläufig grössere und zeitgenössischere Dimension des gesellschaftlichen Standpunkts. Entschlossen distanziert sich die Filmemacherin von jeglicher pädagogischen Ambition und liefert einen kraftvollen persönlichen Film, dessen visuell eindrucksvolle Sequenzen sich im Gedächtnis verankern.
Textgrundlage: Emilie Bujès, Visions du Réel