The Happiest Man in the World
- Publiziert am 13. Dezember 2022
Eine unglaubliche und wahre Geschichte, die – sensibel, mutig und mit sehr viel Humor erzählt – geradezu kathartische Kräfte entfaltet.
Mit «God Exists, Her Name is Petrunya» hat die nordmazedonische Filmemacherin Teona Strugar Mitevska einen Erfolg gelandet und die Mannsbilder in ihrer Heimat und anderswo ganz schön auf die Schippe genommen. Jetzt lässt sie zwei Menschen mittleren Alters aufeinander krachen, die sich bei einem Blind Date in Sarajevo kennengelernt haben. Die beide müssen feststellen, dass der Kampf um ihre Stadt zwar vorbei ist, der Krieg aber in vielen anderen Formen weitergeht.
The Happiest Man in the World | Synopsis
Asja (Jelena Kordić Kuret) ist eine 45-jährige Rechtsberaterin auf der Suche nach einer romantischen Liebe. Von ihrer Mutter ermutigt, nimmt sie widerwillig an einer Blind-Date-Veranstaltung in ihrer Heimatstadt teil, wo sie mit einem 46-jährigen Banker namens Zoran (Adnan Omerović) verkuppelt wird, der trotz seines intensiven Blicks eher schüchtern wirkt. Asja und Zoran stammen aus Sarajevo, einer Stadt, die geografisch von Hügeln und Bergen umgeben ist und die zwischen 1992 und 1996 drei Jahre, zehn Monate, drei Wochen und drei Tage lang von serbischen Truppen rücksichtslos belagert und beschossen wurde. Das hoffnungsvolle Paar stellt mit seinen anfänglichen lockeren Antworten auf die gestellten Fragen – ihre Lieblingsfarben, ihre bevorzugten Jahreszeiten – ihre Gemeinsamkeiten fest, doch als ihre Leichen langsam aus dem Keller kommen, wird deutlich, dass die beiden auf verschiedenen Seiten des Schlachtfelds stehen. Ausserdem scheint es, dass sie sich in der nicht allzu fernen Vergangenheit unter viel härteren Umständen kennengelernt haben – und dass Zoran auf der Suche nach etwas ist, das viel unbeständiger ist als Liebe.
The Happiest Man in the World | Stimmen
«Der Film ist eine erneute Kollaboration mit der Drehbuchautorin Elma Tataragic. Diese wurde während der Belagerung von Sarajewo selber verwundet und hat – wie die Protagonistin im Film – später ihren Aggressor zufällig wiedergetroffen. Deshalb kann der Film als fiktive Schilderung einer tatsächlichen Begebenheit taxiert werden. Mitevska und Tataragic nehmen das Aufeinandertreffen zwei ehemaliger Kriegsparteien als Grundlage für eine filmische Auseinandersetzung über Schuld und Sühne.» – Roland Meier, outnow.ch | «The Happiest Man in the World ist der sechste Spielfilm der mazedonischen Regisseurin Teona Strugar Mitevska, deren letztes Werk God Exists, Her Name Is Petrunija im Wettbewerb der Berlinale 2019 lief. Ausgestattet mit einer brillanten Besetzung und einem Drehbuch (aus der Feder von Elma Tataragić und Mitevska), das schärfer ist als Amors Pfeil, ist die Bühne bereitet für ein visuell explosives Geplänkel und ein dramatisches Ausgraben von verschütteten – aber nicht vergessenen – Emotionen. Mitevskas neuester Film ist ein Meisterwerk, das tief in der Seele gräbt und einige ewige Fragen freilegt: Gibt es ein Leben nach dem Krieg? Gibt es eine Liebe nach dem Krieg? Und wird der Krieg jemals enden?» – FIFF