Ein jüdischer Junge wird von seinen Eltern fortgeschickt, damit er den Schrecken des zweiten Weltkriegs entkomme. Seine Flucht wird zur Odyssee, auf der er brutale Gewalt erfährt, die den Betrachter erschüttert. Gleichzeitig fesselt der Film durch formale Schönheit, strahlende Schwarz-Weiss-Bilder und Václav Marhouls ausdrucksstarke Inszenierung von Jerzy Kosińskis gleichnamigem Roman von 1965.
Spielfilm | The Painted Bird
Es geht um die Frage, wieviel Demütigung und Hass ein Mensch erträgt – und ob das Kino befugt ist, das Böse auf poetische Weise darzustellen.
Zum Film
Nach dem Überfall der Deutschen auf Polen im Jahre 1939 wird ein sechsjähriger Junge aus behütetem jüdischen Hause von seinen vorausschauenden Eltern aufs Land geschickt und einer älteren Pflegemutter anvertraut in der Hoffnung, er könne dort überleben. Als die Frau stirbt, ist der Junge auf sich allein gestellt. Er wandert durch die Landschaft, von Dorf zu Dorf, doch seine Reise entwickelt sich zu einer Odyssee, auf der er eine aussergewöhnliche Brutalität erlebt, die von ignoranten, abergläubischen Bauern ausgeht. Ebenso erfährt er die brutale Gewalt der rücksichtslosen russischen und deutschen Soldaten. Die Menschen, denen er begegnet, glauben, der Junge mit den schwarzen Haaren, dunklen Augen und der olivfarbenen Haut habe den bösen Blick. Als der Krieg endet, hat sich der Junge für immer verändert.
Beim Filmdrama von Václav Marhoul, das am 3. September 2019 im Rahmen der Filmfestspiele von Venedig seine Weltpremiere feierte, handelt es sich um eine Verfilmung des gleichnamigen Romans von Jerzy Kosiński.