In einem Vorort von Dakar beschliessen die betrogenen Arbeiter einer Baustelle, das Land übers Meer zu verlassen und in eine bessere Zukunft zu reisen. Unter ihnen auch der verzweifelte Suleiman, der seine Geliebte Ada zurücklässt, da diese in wenigen Tagen mit einem anderen verheiratet werden soll. Am Tag der Hochzeit zerstört ein Feuer die Feier und ein mysteriöses Fieber befällt die Mädchen in der Nachbarschaft. Es heisst, Suleiman sei zurückgekehrt …
Spielfilm | Atlantique
Zum Film
Die französisch-senegalesische Filmemacherin Mati Diop greift geschickt das Thema Hexerei und Magie auf, das oft im afrikanischen Kino vorkommt. Doch sie erzählt nicht von Zauberern oder Gris-Gris-Glücksbringern, sondern vielmehr von den Frauenkörpern, welche von den Seelen ihrer vermissten Männer in Besitz genommen werden. Die junge Ada ist dabei der Faden der Ariadne, der uns durch das Labyrinth von Dakar führt. Dieses Dakar, fantastisch bei Nacht, kakofonisch tagsüber, liegt zwischen dem Meer und gigantischen Turmbauten. Unüberwindbare Barrieren mitten im Smog, welche die Kamera mehr bedrückend und hypnotisch als schön und poetisch zeigt. Es sind die Frauen, die im Stadtbild dominieren. Es sind die starken Figuren, die sich widersetzen und Gerechtigkeit für ihre Freunde und Ehemänner fordern. «Atlantique» wirkt nachhaltig wie ein zärtlicher Weckruf an die weibliche Solidarität und zollt einen wunderschönen Tribut an die afrikanische Jugend.
Stimmen
«Ein Film, der sofort die Netzhaut markiert und den Geist beschäftigt, noch lange nachdem er ihn berührt hat.» – Le Monde | «Eine moderne Version des Mythos von Atlantis, dem versunkenen sechsten Kontinent. Junge Afrikaner, die sich mit einer fantastischen Obsession ins Meer stürzen, um ein Land der Legenden zu erreichen oder sich einem anderen Schicksal zu stellen, sind die Helden dieses hypnotisierenden und beängstigenden Films.» – Arte.tv | «Traumähnliche afrikanische Fantasy-Variante, wo es um die Erinnerung an die Verschwundenen geht und die Idee des ‘Black Atlantic’.» – Tages-Anzeiger | «Wunderbar poetischer Film, in dem sich verschiedene Erzähl- und Glaubenstraditionen kreuzen, jedem empfohlen, der meint, er müsse für Verständnis der Sorgen von wohlversorgten Menschen in Europa werben.» – Frankfurter Allgemeine Zeitung.