Mitten in weitläufigen Hochebenen, hinter Alpenpässen oder in Juratälern findet man sie – unzählige Schweizer Dörfer. Sie liegen zwar in einer wunderbaren Landschaft, haben aber kaum Zugang zur Welt des Kinos. Jeden Herbst macht der Roadmovie Kinobus Halt in 36 Gemeinden ohne Kino, um einen aktuellen Schweizer Film zu präsentieren. Dieses Jahr, auf seiner Jubiläumstournee, besucht der Bus seine 500. Gemeinde und das Team freut sich auf seine*n 100‘000 Besucher*in.
Roadmovie Mobiles Kino | 15 Jahre Jubiläum
- Publiziert am 20. September 2018
Roadmovie bringt im Herbst Schweizer Filme in Dörfer, in denen es kein Kino gibt. Dieses Jahr ist es zum fünfzehnten Mal unterwegs.
Alles was es braucht
Jeden Herbst belädt das Team den Roadmovie-Kinobus mit Filmspulen, einer Leinwand, einem digitalen Projektor, sowie einem 35mm-Projektor und was es sonst noch alles braucht, um grosses Kino zu zeigen. Während mehr als zwei Monaten reist der Bus durch die wundervolle Schweizer Landschaft und ihre vier Sprachregionen. Dabei besucht der Bus 36 Ortschaften, die selbst kein Kino haben und bringt das Schweizer Kino mitten ins Dorf. Geboten wird ein unvergesslicher Kinotag für Jung und Alt. Am Nachmittag gibt es ein spezielles Programm für die Schulkinder, am Abend neueste Schweizer Filme für das grosse Publikum.
Wochenschau
Das Jubiläumsjahr des Roadmovie ist gleichzeitig ist auch das «Europäische Jahr des Kulturerbes». Aus diesem Anlass hat der Bus eine besondere Perle im Gepäck: eine Zusammenstellung aus der Schweizer Filmwochenschau (1940 bis 1975), welche über Jahrzehnte das Bewusstsein der Kinogäste über das Zeitgeschehen prägte. Gemeinsam mit Memoriav, dem Verein zur Erhaltung des audiovisuellen Kulturgutes, lässt das Roadmovie Team das Publikum an diesem einzigartigen audiovisuellen Kulturschatz teilhaben.
Schulprogramm (nachmittags)
Roadmovie arbeitet eng mit den Primarschulen vor Ort zusammen. Bereits in den Wochen vor dem grossen Kinotag bereiten die Lehrpersonen gemeinsam mit ihren Klassen den Kinonachmittag vor. Roadmovie stellt dazu Unterrichtsmaterial zur Verfügung, das unter der Aufsicht des Netzwerks Cinema CH (Universität Zürich) hergestellt wurde. Ist der Kinotag dann endlich da, fährt der Roadmovie-Bus vor und zeigt Schweizer Kurzfilme, die von der Roadmovie-Moderation eingeführt und mit den Kindern besprochen werden. Einerseits werden die Kinder für Filme sensibilisiert. Anderseits wird den Schüler*innen ein einmaliger Blick hinter die Kinokulissen geboten.
Abendprogramm (abends)
Die öffentlichen Vorführungen werden gemeinsam mit den Gemeinden und lokalen Vereinen organisiert. Jede Gemeinde ist für die Kommunikation vor Ort verantwortlich. Ein lokaler Verein (Kulturkommission, Turn- oder Jugendverein) kümmert sich um die Kinobar, deren Erlös in die Vereinskasse fliesst. Am Abend kommt die Zeit für ein gemeinsames Kinoerlebnis – in der Deutschschweiz immer in Anwesenheit von Gästen aus dem Film (üblicherweise aus Regie, Schauspiel oder Filmproduktion). Der Filmgast berichtet über seine Arbeit auf dem Filmset und steht dem Publikum nach dem Film für anregende Diskussionen zur Verfügung.
Der gute Zweck
Jede der 36 beteiligten Gemeinden hat ihren Film aus einer von Roadmovie zusammengestellten Vorauswahl von aktuellen Schweizer Filmen selber ausgesucht. Es wird kein Eintritt für die Filmvorführungen verlangt, nach den Abendvorstellungen gibt es eine Kollekte zugunsten von Roadmovie.
Über Roadmovie
Roadmovie ist ein gemeinnütziger Verein mit Sitz in Lausanne und Luzern. Er wird unterstützt vom Bund, den Kantonen sowie vielen privaten Stiftungen. Der Tourneeplan mit den Daten und Orten der Vorführungen, den gezeigten Filmen und prominenten Filmgästen (in der Deutschschweiz überall) findet man auf der Webseite.