Mit entwaffnender Verletzlichkeit spielt Adèle Exarchopoulos die tragikomische Version eines Millennials, die in einer Welt des Hyperkapitalismus und Digitalismus wie eine Nomadin zwischen unwirklichen Transit-Orten hin und her hetzt. Ihren Durchbruch hatte die französische Schauspielerin an der Seite von Léa Seydoux in «Blau ist eine warme Farbe», der 2013 in Cannes mit der Goldenen Palme ausgezeichnet wurde.
Rien à foutre
Rien à foutre | Synopsis
Wenn Cassandra, Stewardess einer Billigairline, die Uniform ablegt, fällt ihre Maske. Zwischen Flügen auf Lanzarote stationiert, betäubt sie ihre innere Leere mit Alkohol, Parties und Tinder-Sex-Dates. Als Cassandra den Job verliert, kehrt sie in ihr Elternhaus zurück, wo sie sich einem traumatischen Familienereignis stellen muss. Dem Regie-Duo gelingt eine Berufs- und Charakterstudie von fast dokumentarischer Authentizität und Unmittelbarkeit. Unnachgiebig fixiert die Kamera Adèle Exarchopoulos, wenn sie zwischen tatsächlichen Airline-Mitarbeiter:innen agiert, beinahe jede Einstellung gehört ihr, sie ist das Herzstück des Films.
Rien à foutre | Stimmen
«Etwas derartiges hat man noch nicht in vielen Filmen gesehen, ‹Rien à foutre› fühlt sich oft eher wie ein Werk der zeitgenössischen Fotografie oder Videokunst an, das die eindringliche, prosaische Schönheit des globalisierten Handels und der 24-Stunden-Dienstleistungsindustrie einfängt.» – Jordan Mintzer, The Hollywood Reporter | «‹Rien à foutre› beschreibt diesen Beruf im ständigen Transit mit fast dokumentarischer Präzision. Es geht nicht darum, irgendetwas anzuprangern, sondern eher um eine klinische Beobachtung einer Form der Depersonalisierung, bei der die Protagonistin versucht, ihre inneren Wunden zu beseitigen und zu verbergen.» – Fabien Lemercier, Cineuropa