Eine linksradikale Untergrundgruppe aus Genf überfällt 1978 eine Zürcher Bankfiliale der SBG/UBS. Von einer chilenischen Putzfrau hatte sie erfahren, dass ein Agent aus Paraguay Schwarzgelder des Diktators nach Zürich bringt. Ein Kunststudent filmt dies…
Operation Libertad
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Am 19. April 1978 um 6 Uhr 45 beginnt die «Groupe Autonome Révolutionnaire» (GAR) mit der Aktion «Libertad» und stürmt in Zollikon, einem schicken Zürcher Vorort an der Goldküste, eine Stunde vor Schalteröffnung die lokale Bankfiliale der UBS (damals SBG). Dabei werden der Vizedirektor der Filiale und ein Südamerikaner als Geiseln genommen. Die GAR-Leute wissen, dass dieser sich als Unterhändler um das persönliche Konto von General Stroessner, dem Diktator von Paraguay, kümmert. Das Ziel der Operation ist es, dem schweizerischen Bankensystem einen entscheidenden Schlag zu versetzen und dabei seine Verbindungen mit den lateinamerikanischen Militär-Diktaturen ans Licht zu bringen. Doch die Aktion entwickelt sich zum Desaster: Ein Mitglied der GAR verliert nach verbalen Provokationen des Südamerikaners die Nerven und prügelt ihn halb tot. Im darauf folgenden Durcheinander schaffen es die Aktivisten knapp zu entkommen. Nicht ohne zu vergessen, sechs Millionen Schweizer Franken aus dem Banksafe mitzunehmen. Erstaunlicherweise kommt der Angriff auf die Bankfiliale nie ans Licht der Öffentlichkeit: Kein Wort darüber ist am nächsten Tag in den Medien zu vernehmen, und auch nicht in den folgenden Tagen und Wochen. Als Gerüchte auftauchen, bestreiten die Zürcher Behörden und die UBS bis heute vehement, dass sich die Aktion «Libertad» je ereignet hat. Die von Nicolas Wadimoff gefundenen Videobänder beweisen jedoch das Gegenteil…