Ein Dorf im Hochland Ostanatoliens. Wie es die Tradition verlangt, wird in den Familien das Fest der Beschneidung gefeiert. Auch der kleine Mert muss sich der Prozedur unterziehen, doch Vater Ismail hat kein Geld, um die Feier auszurichten.
Kuzu
Zum Film
Merts Mutter Medine verdient den kärglichen Lebensunterhalt durch das Sammeln von Weidenruten. Niemand stellt ihnen das Lamm zur Verfügung, das den Gästen zum Fest serviert werden muss. Merts Schwester ängstigt ihren Bruder: Wenn der Vater kein Lamm auftreiben kann, werde er den eigenen Sohn schlachten … Eine Prostituierte kommt in die nahegelegene Stadt, Ismail erhält eine Anstellung im dortigen Schlachthaus. Durch die Schuld seiner Arbeitskollegen und infolge seiner eigenen Charakterschwäche gerät er in noch grössere finanzielle Schwierigkeiten, und der Kauf eines Schafes wird noch unwahrscheinlicher. Doch Medine bleibt beharrlich. Genauso wie Mert bei dem Versuch, selbst ein Schaf zu finden. Medine bekommt schliesslich Unterstützung von unerwarteter Seite.
Stimmen
Die einprägsamen Gesichter der Schauspieler, die stimmungsvolle Kameraarbeit und die liebevoll-kritische Skizze einer an antiquierten Ideen festhaltenden türkischen Dorfgemeinschaft bleiben sehr positiv in Erinnerung. Asokan Nirmalarajah, cineman.ch | Das Lamm bildet den Ausgangspunkt in diesem, in wundersamen Schneelandschaften atmosphärisch dicht eingebetten Film, der durch seine weitgefassten Panorama- und Landschaftsbilder und seine ruhige fast beiläufige Erzählweise einen deutlichen Kontrast bildet gegenüber den Sehgewohnheiten à la amerikanischen «Hollywood Kinos». Tjorven Sophie Börnsen, weltexpress.info