Für BesucherInnen des Filmfestivals von Locarno ist sie längst ein fester Wert – die «Semaine de la critique». Seit 24 Jahren zeigt sie jeweils sieben herausragende Dokumentarfilme. Und das mit Erfolg. Im November gibt es eine Retrospektive im Kino Xenix!
Kino Xenix | Retrospektive Semaine de la critique
Kontrapunkt zum übrigen Festivalprogramm
Verantwortlich für die «Semaine de la critique» ist eine Gruppe von Mitgliedern des Schweizerischen Verbands der Filmjournalistinnen und Filmjournalisten (SVFJ). Ursprünglich war die ausschliesslich auf Dokumentar- und Essayfilme ausgerichtete «Semaine» als Kontrapunkt zum übrigen Festivalprogramm gedacht, das sich Anfang der 1990er-Jahre noch auf Spielfilme konzentrierte. Mittlerweile sind dort zwar ab und zu auch dokumentarische Formen anzutreffen, die «Semaine» aber ist sich treu geblieben und widmet sich nach wie vor ganz dem nicht fiktionalen Film. Einzige Richtschnur ist dabei der Anspruch, Filme zu zeigen, die herausragen und bewegen, die etwas zu sagen haben und formal bestechen. Umso bemerkenswerter, dass die ausgewählten Werke regelmässig inhaltliche Gemeinsamkeiten aufweisen.
Das Individuum in der globalisierten Welt
Das übergreifende Thema des Jahrgangs 2013 ist zweifellos die Rolle des Individuums in der globalisierten Welt. Die Folgen der Ökonomisierung aller Lebensbereiche sind in fast allen Filmen ablesbar. Ebenso eint sie die Einsicht, dass hinter jeder Bilanz Menschen stehen.
Die «Semaine» erstmals im Xenix-Filmprogramm
Erstmals sind die «Semaine»-Filme nun als eigenes Programm ausserhalb des Filmfestivals von Locarno zu sehen. Mit Ausnahme von MASTER OF THE UNIVERSE, der seine Kino-Vorpremiere im Rahmen des Zurich Film Festival feierte, zeigt das Kino Xenix das gesamte Programm der Kritikerwoche 2013 als Retrospektive.
Watermarks – Three Letters from China (Trailer)
Wasser – das kostbarste Gut. In Luc Schaedlers jüngstem Film wird es offenbar: Wo das Wasser versiegt oder verschmutzt wird, gerät das Leben aus dem Lot. Der Film zeigt drei Geschichten aus dem Reich der Mitte. Das Wasser und die mit ihm verfliessende Zeit verbinden sie. Die Wasserzeichen, die «Watermarks» im Titel, verweisen auf eine vergleichbare Befindlichkeit im heutigen China, die von Fragilität und Ungewissheit geprägt ist.