Kino | Xenix Open Air
Das Programm des Xenix-Open-Air verspricht einen wunderbaren Kinosommer 2009! Inklusive der exklusiven Vorpremiere von Ang Lees «Taking Woodstock» (Trailer). Das “Indoor-Programm” zeigt “Il cinema di Federico Fellini”.
OPEN AIR: 10. Juli – 15. August
Das diesjährige Open Air zeigt unter dem Motto «Best of Xenix» die rarsten und für das Freiluftkino am besten geeigneten Filme aus den Xenix-Programmen 2008/2009. Ergänzt wird das ebenso hochkarätige wie einzigartige Open-Air-Programm durch die exklusive Vorpremiere von Ang Lees «Taking Woodstock» am 12. August.
INDOOR: Il cinema di Federico Fellini
In seinem sommerlichen Indoor-Programm zeigt das Xenix dieses Jahr eine Retrospektive des italienischen Meisterregisseurs und Drehbuchautors Federico Fellini. Es ist das Werk eines Künstlers, dessen Gabe es war, mit fantastischen Bildern grosse Geschichten zu erzählen. In ihrer traumgleichen Überhöhung der Realität erzählen sie von einer Sehnsucht nach dem Flüchtigen und Verlorengegangenen, sind von einer Üppigkeit des Ausdrucks geprägt und geben dem Fantastischen und Irrationalen seinen Platz. Fellinis Werk steht in der Filmgeschichte einsam da. Es folgt keinem Stilwillen und keiner Mode, es kennt keine Gesinnung und keine Moral. Dieses ganz und gar eigene Universum eröffnet sich dem Publikum diesen Sommer vom 12. Juli bis zum 26. August in einer 18 Filme umfassenden Werkschau.
Den Anfang des über dreissig Jahre währenden Filmschaffens des grossen Maestro machen ultrarare Filme wie Luci del varietà (1950), mit dem sich Fellinis (erste) grosse Liebe zum Zirkus offenbart, «I vitelloni» (1953), die im Xenix-Open-Air am 5. August programmierte Filmperle über die Ziellosigkeit fünf erwachsener Nichtstuer in einem provinziellen Badeort, oder «La strada» (1954), eine märchenhafte Tragödie, mit der Fellini seinen internationalen Durchbruch feierte. Nach «La dolce vita» (1959), der von den Erlebnissen eines verzweifelten Klatschreporters in der römischen High Society erzählt, und «Otto e mezzo» (1963), einer Reflexion über die Kunst des Filmemachens mit Marcello Mastroianni als Fellinis Alter Ego, gewinnen die Filme zunehmend an Leichtfüssigkeit. Die Erzählstruktur wird immer freier, episodischer. So zum Beispiel in «Roma» (1972), dem Porträt von Fellinis Wahlheimat. Noch deutlicher vollzieht sich die Abkehr von der Realität in «E la nave va» (1983) oder «Intervista» (1987), metaphorische, zum Teil groteske Erzählungen, die auch das Kino als solches kommentieren. «Du sollst nicht verstehen. Wehe, du verstehst. Du sollst nur zuhören, nur fühlen …». Das sind die Worte, ausgesprochen von der Mondfrau in Fellinis letztem Meisterwerk, «La voce della luna» (1990).