Kino | Tandoori Love

Synopsis: In einem kleinen Dorf im Berner Oberland, der Krachen ist ein beliebter Drehort für Bollywood-Epen, gerät alles durcheinender, weil sich der Koch (Vijai Raaz, «Anwar») eines indischen Filmteams in die Kellnerin Sonja (Lavinia Wilson, «Lulu und Jimi») des Restaurants «Hirschen» verliebt. Die Lage spitzt sich zu, als Sonjas Verlobter Markus (Martin Schick, «Nordwand»), der Besitzer des Gasthofes, Rajah als Chefkoch einstellt. Von den Gefühlen des Inders, der Sonjas Herz mit seiner Kochkunst zu gewinnen hofft, ahnt Markus nichts. Sonja weiss bald nicht mehr, wo ihr der Kopf steht. Auf dem Filmset, wo Rajah kochen sollte, ist inzwischen die Hölle los, denn der Bollywood-Diva Priya wird Rösti statt scharfes Curry serviert.
Sonja muss sich entscheiden: Sicherheit im Chalet oder Leidenschaft und Exotik in Indien.

Kritik: Schon beim Lesen des Plots befällt einem zwar nicht gerade das Grauen, aber doch ein komisches Gefühl des Unglaubens. Kann eine solche Geschichte filmschweizerisch gut herauskommen?
Die Grundidee, ein ironischer Mix aus opulentem Bollywoodspektakel und Alpenfilmatmosphäre, hätte etwas geben können. Es wurde jedoch ein Drehbuch gebastelt, das der erwähnten Idee überhaupt nicht gerecht wird.
Positiv ist die eingefangene Bergkulisse, die gekonnt wunderschön von der Kamerafrau Daniela Knapp gefilmt wurde. Negativ: Eine Hauptdarstellerin, deren man lippenunsynchron Berndeutsch unterjubelte, ein «schöner» Inder in den sie sich verliebt, der genau das Gegenteil von schön ist. Hinzu kommen die schrecklich holprigen, nicht gerade intelligent-witzigen Dialoge. So gehen leider auch ganz nette Einfälle, wie zum Beispiel die Einkaufscenter- und die Älplertanznummer unter. Der völlig unrealistische Schluss ist dann zu allem Elend wirklich total daneben.
Fazit: Alpenromantik-Bollywoodkitsch-Parodie, leider weitgehend misslungen.

Benny Furth

Behind the Scenes
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