Kino l Lust, Caution

Synopsis: Wir sind im Shanghai des Jahres 1941. Wie weite Teile Chinas befindet sich auch diese Metropole unter japanischer Besetzung. Über seine Ehefrau (Chen, “Judge Dredd” ) macht der einflussreiche Regierungsbeamte Mister Yi (Leung, “2046”), ein Kollaborateur der verhassten Okkupanten, die Bekanntschaft mit der verführerischen Studentin Wang Jiazhi (die faszinierende Newcomerin Wei). Eine fatale Begegnung, da sich beide magisch voneinander angezogen fühlen. Aus körperlicher Lust entwickelt sich schon bald pure Leidenschaft. Das ist fatal, denn was Yi nicht weiss, Wang arbeitet für den Widerstand und hat den Auftrag, ihn in eine tödliche Falle zu locken …

Kritik: Vor zwei Jahren gewann der aus Taiwan stammende und in den USA lebende Regisseur Ang Lee mit “Brokeback Mountain” den Hauptpreis an der Mostra in Venedig. War schon in diesem Film Sexualität ein wichtiger Faktor, so geht er bei “Lust, Caution” noch einen Schritt weiter. Die expliziten Sexszenen gegen Ende des opulenten Widerstandthrillers sind denn auch der logische Höhepunkt eines, spannenden, sich langsam steigerndes Liebesdramas, das Lee auf brillante Weise, mit starken, beeindruckenden Bildern (Kamera: Rodrigo Prieto) in Szene gesetzt hat. Die Umsetzung einer Romanvorlage von Eileen Chang ist zwar nicht Lees bester Film, aber noch allemal ein erstklassiges Meisterwerk.

P.S.: Mit “Lust, Caution” erhielt Lee auch dieses Jahr den “Goldenen Löwen” (Filmfestival Venedig) für den “besten Film”!

Benny Furth