Regisseur Haroun gilt als einer der wichtigsten Filmemacher Afrikas. Sein dritter Spielfilm überzeugt: eindrucksvolle Bilder und ausgezeichnete Hauptdarsteller.
Kino l Daratt
Synopsis:
Die Regierung im Tschad hat eine allgemeine Amnestie erlassen, um den Teufelskreis der Gewalt zu stoppen. Der 16-jährige Atim (Barkai) erhält von seinem Grossvater einen Revolver, damit er den Mann umbrigen kann, der seinen Vater ermordet hat. Atim verlässt sein Dorf und geht in die Hauptstadt N’Djamena. Es beginnt eine Suche nach einem Mann, den er gar nicht kennt. Er findet ihn. Dieser ist jetzt verheiratet und führt eine kleine Bäckerei. Atim nimmt eine Arbeit bei ihm an. Im Lauf der Zeit entwickelt sich zwischen den beiden eine eigenartige Beziehung … bis zum überraschenden Schluss!
Kritik:
Regisseur Haroun (Abouna) gilt als einer der wichtigsten Filmemacher Afrikas. Sein dritter Spielfilm ist äusserst wortkarg und lebt vor allem von den eindrucksvollen Bildern und dem stillen Kammerspiel der beiden ausgezeichneten Hauptdarsteller. Thrillerartig spannend erlebt der Zuschauer den immer wieder knapp verhinderten Showdown. DARATT beindruckt vor allem auch trotz minimalistischer Inszenierung durch seine Klarheit der Aussage: die Möglichkeit des Vergebens in einem Kontext, wie wir ihn heute weltweit finden.
P.S.: Letztes Jahr am Filmfestival von Venedig mit dem Grossen Preis der Jury ausgezeichnet.
Benny Furth