Kino | Frozen River

Synopsis: Rays Mann verlässt sie mitsamt dem gesparten Geld. Um für das versprochene Wohnmobil aufkommen zu können, braucht Ray Geld. Durch Zufall lernt sie die Mohawk Indianerin Lila kennen, die ihr einen lukrativen Deal vorschlägt: Die beiden schmuggeln Menschen über den gefrorenen Fluss im Mohawk-Reservat. Ein paar mal geht das gut, doch langsam wird das Eis dünner, und sie beginnen aufzufallen. Doch Ray braucht noch einen letzten Run. Stars: Melissa Leo («21Grams» 2003, «The Three Burials of Melquiades Estrada» 2005) brilliert mit einer eindrücklichen Interpretation der Rolle Rays. Auch das Jungtalent Misty Upham (Lila) überzeugt als schwarzes Schaf im Indianer-Reservat. Regie & Crew: Courtney Hunt, bekannt für ihren mehrfach ausgezeichneten Kurzfilm «Althea Faught», bringt hiermit ihren ersten Langspielfilm in die Kinos. Der Film erhielt bereits Oskar Nominationen für bestes Drehbuch und beste Hauptdarstellerin und den «Grand Jury Prize» am Sundance 2008.

art-tv-Wertung: Der gefrorene Fluss im Mohawk-Reservat ruft – denn der Schmuggel ist die einzige Möglichkeit für Ray, ihre Familie zu versorgen und die Sache in die Hand zu nehmen; etwas, das ihr die leeren Versprechungen ihres Chefs im Supermarkt nicht bieten können. Der Film zeigt, wie zwei Frauen sich verbünden, um ihrem Schicksal ein Schnippchen zu schlagen. Ihr Unterfangen – die Fahrten über den gefrorenen Fluss mit den illegalen Einwanderern im Kofferraum – ist äusserst abenteuerlich und bringt sie an ihre Grenzen; besonders, als nicht alles nach Plan läuft. Diese spannende Geschichte zeigt viel Gefühl für die einfachen Leute und das Leben in der Gemeinschaft. Fazit: Zwei Frauen nehmen hier das Ruder in die Hand: zur Sicherung ihrer Existenz gehen sie grosse Risiken ein. Der Film zeigt ein wahrhaftiges Portrait des heutigen Amerikas.

Isabel Rohr