«Exit Through The Gift Shop» ist ein herrlich ironischer Film über den Mann, der eine Doku über die Street-Art-Ikone Banksy drehen wollte und dabei selbst zum Kunststar wurde.
Kino | Exit Through The Gift Shop
Synopsis: Wer ist Banksy? Niemand weiss es – und doch ist er einer der wichtigsten Streetart‐Künstler überhaupt. Banksy schmuggelte seine eigenen Werke in weltberühmte Kunstausstellungen in New York und Paris. Er sprayte Graffitis von sich küssenden Polizisten oder Blumen werfenden Strassenkämpfern. Mit seinen Bildern annektierte er künstlerisch Mauern im palästinensischen Westjordanland und erhielt weltweite Aufmerksamkeit. Seine medienwirksame Aktionskunst, für die er seit Jahren in Grossbritannien polizeilich gesucht wird, hat ihm längst zu weltweitem Ruhm verholfen. Banksy verbindet Streetart spektakulär mit subversiven politischen Inhalten sowie humorvoller Kritik an Kunst und Kommerz. Nun hat Banksy einen Film gedreht «über einen Mann, der versucht hat, einen Film über mich zu drehen», wie er selber sagt.
art-tv-Wertung: «Exit Through The Gift Shop» ist so amüsant wie spannungsreich und spielt virtuos mit den Ebenen Realität und Fiktion, um sich nach und nach als hintergründige Satire über die Mechanismen von Kunst und Kommerz zu entpuppen. Der Film taucht ein in die Welt der Streetartkünstler und offenbart parallel dazu auf unterhaltsame Weise seine eigene Entstehungsgeschichte. Denn als Banksy feststellt, dass der über ihn gemachte Dokumentarfilm von Thierry Guetta ein wirr zusammen geschnittenes Desaster ist und nicht das Werk eines Filmesmachers, nimmt er die Sache selbst in die Hand. Der verrückte Thierry Guetta, weder Filmemacher noch Künstler, entwickelt sich dabei selbst zum Star und rückt ins Zentrum dieses Dokumentarfilms. Fazit: Ein genialer Film über die Streetartszene, einen Verrückten und die Kunst, über Banalisierung zum Star zu werden.
Isabel Bures
