Kino | Batman - The Dark Knight
Gotham City steckt inmitten der Anarchie. Chaos überschattet den Alltag, der Feind lauert überall. Das Vertrauen der Behörden, aber auch dasjenige der Bevölkerung, ist verschwunden, die Ordnung aus der Verankerung gerissen. Joker und die Mafia ziehen ihre bösen Fäden – doch der dunkle Ritter Batman kämpft vehement dagegen.
Synopsis: Mit der gewichtigen Unterstützung von Lieutnant Jim Gordon sowie Staatsanwalt Harvey Dent versucht Batman einmal mehr schlagkräftig, die “Zukunftsstadt” Gotham City zu säubern, wohnbar zu machen, respektive von den Fesseln des Frevels zu befreien. Mit Fesseln ist im konkreten Fall das organisierte Verbrechen gemeint, also die Mafia, die kosmopolitischer nicht sein kann. Das Gute hat es dadurch nicht leichter. Auch wenn aus dem Einzelkämpfer nun ein trickreiches Trio geworden ist, scheint das Batman’sche Vorhaben alles andere als zu gelingen. Der morbide, zerzauste und durchgeknallte Joker entpuppt sich als galoppierender Spitzenreiter, wenn es darum geht, Gotham City mit Anarchie zu überschatten. Mit dem «Mob» im Rücken stürzt der besessene Joker das Batman-Zentrum in absolutes Chaos.
Doch «The Dark Knight» lässt nichts unversucht, seine Weltordnung wieder zurecht zu rücken. Batman jedoch, der zuweilen selbst von der Bevölkerung als Maleficium dargestellt wird, seiltanzt gefährlich zwischen Gerechtigkeit und Rache.
Kritik: Die Crew um Christopher Nolan (“Prestige”, “Memento”) liess wahrlich nichts unversucht, um aus der Fortsetzung von “Batman Begins” den Science-Fiction-Knüller des Jahres zu machen. Die rund zweieinhalb Stunden Filmzeit hätte man zwar locker auch auf zwei Stunden kürzen können, dennoch aber geben sich immer wieder fantastische, actiongeladene Aktionen die Klinke in die Hand. Dies bedeutet allerdings nicht, dass stets die Spassbremse gezogen wird, denn für Lacher sorgen einige Szenen jedweder Art durchaus.
Batman (Christoper Bale) hat sich doch enorm weiterentwickelt, was laufend für aufkeimende Dramaturgien sorgt. Eben aber auch für ein verschmitztes Lachen, das natürlich demjenigen des Jokers (Heath Ledger) in keiner Weise ähnelt. Dem Kinozuschauer bleibt schon fast nichts anderes übrig, als sich förmlich in den Bann ziehen zu lassen.
Das Staraufgebot – selten hat ein Aneinanderreihen der Götter von Hollywood (mit Ausnahme von “Mars Attacks”) das Leinwandabenteuer lohnenswert gemacht – beeindruckt durchaus und drückt dem Film angenehm seinen Stempel auf. Gordon (Gary Oldman) und Batmans Lakai Alfred (Sir Michael Caine) beispielsweise sind eine schauspielerische Augenweide. Aaron Eckhart (in der Rolle von Harvey Dent) erledigt seine Sache ebenfalls sehr gut. Scarecrow (Cillian Murphy) hätte durchaus mehr Leinwandminuten haben dürfen. Trotz alledem: Der makabre, clowneske und bizarre Joker (Heath Ledger) mit seinen kongenialen Gesten/Mimiken als absoluter Dreh- und Angelpunkt kann besser nicht sein.
Cyril Schicker