art-tv.ch hat sich mit Samir über seinen neuen Film «Iraqi Odyssey» unterhalten. Etwa darüber, warum sein Vater für nichts gestorben ist.
Iraqi Odyssey | Samir | Das Interview
Zum Film
Wütende Kriegserklärungen bärtiger Männer. Auto-Bomben. Schluchzende Frauen in schwarzen Umhängen. Zerstörte, staubige Landschaften. Bilder westlicher Nachrichten aus dem Irak von heute. Dem gegenüber stehen Erinnerungen einer Familie aus den fünfziger bis siebziger Jahren: Frauen in schicken Kleidern studieren an der Universität und werden von zuvorkommenden Männern in eleganten Anzügen begleitet. Überall ist moderne arabische Musik zu hören. Die Kinos zeigen amerikanische, indische und arabische Filme. Trotz Demonstrationen und Kritik an der kolonialen Tradition des Westens dominierte ein ausgeprägter Glaube an den Fortschritt und die Teilhabe an der modernen Welt. Fünfzig Jahre später ist davon nichts mehr geblieben. Heute lebt jeder fünfte Iraker in der Diaspora. Filmemacher Samir erzählt die Geschichte seiner irakischen Familie, die verstreut auf der ganzen Welt in Auckland, Moskau, Paris, London und Buffalo (NY) lebt. Seine Familie schildert den Traum von Moderne, gesellschaftlichem Fortschritt und dem Wunsch nach Freiheit.
Stimmen
Faszinierende Dokumentaraufnahmen aus dem Irak, die die völlige Zerrissenheit einer Nation andeuten, die erst jahrelang ein Paria-Staat und dann Spielball der Weltmächte war und inzwischen zunehmend im sektiererischen Chaos zerbricht. Michael Meyns, filmstarts.de | Es ist Samir, der mit Filmen wie «Filou», «Babylon», «Forget Baghdad» die Schweizer Filmlandschaft seit Mitte der 1980er-Jahre nachhaltig mitprägt, mit der Geschichte seiner globalisierten irakischen Mittelstandsfamilie einmal mehr ein starkes Leinwandstück geglückt. Irene Genhart, Der Landbote