arttv.ch hat Ursula Meier anlässlich ihres neuen Filmes «L’enfant d’en haut» zu einem ausführlichen Gespräch getroffen.
Interview | Ursula Meier
Sie ist eine begnadete Filmemacherin, die sich an ungewohnte Themen wagt und diese in eigenwilliger Weise an den Zuschauer bringt.
L’enfant d’en haut – Zum Film
Der zwölfjährige Simon fährt im Winter mit einer kleinen Seilbahn aus dem Industriegebiet im Tal, wo er mit seiner Schwester Louise lebt, hinauf ins prächtige Skigebiet in den Bergen. Dort stiehlt er reichen Touristen Skier und Ausrüstung, die er an die Kinder seines Wohnblocks verkauft. Er erzielt damit ein kleines, aber regelmässiges Einkommen. Louise, die vor kurzem ihre Stelle verloren hat, profitiert von Simons Machenschaften, die immer grössere Ausmasse annehmen, und wird immer abhängiger von ihm.
Ursula Meier
Meier begann ihre Karriere 1994 als Regisseurin von Kurzfilmen, darunter ihr Debüt «À corps perdu». Nach vier weiteren Kurzfilmen, die sie zwischen 1999 und 2003 inszenierte, wagte sich Meier 2008 mit dem Film «Home» an ihren ersten Spielfilm, der 2009 den Schweizer Filmpreis in der Kategorie Bester Spielfilm und Bestes Drehbuch gewann (zusammen mit Antoine Jaccoud). 2012 wurde sie für ihren Spielfilm «L’enfant d’en haut» erstmals in den Wettbewerb der Internationalen Filmfestspiele von Berlin eingeladen, wo sie für ihr Sozialdrama mit einem Sonderpreis ausgezeichnet und mit einem Silbernen Bären geehrt wurde.