Regisseur Ali Abbasi erzählt in seinem Noir-artigen Thriller «Holy Spider» von der Jagd der Journalistin Rahimi auf den mehrfachen Frauenmörder Saeed, der die Strassen der Heiligen Stadt Mashhad im Namen Gottes von allen sündhaften Frauen reinwaschen «muss». Die Polizei geht die Sache nur halbherzig an. Es braucht eine Frau. Ein spannender Thriller, der mehr ist als sein Genre verspricht.
Holy Spider
Eine Journalistin und ein Massenmörder - Der Iraner Saeed Hanaei bringt nach der Jahrtausendwende sechzehn Prostituierte um.
Holy Spider | Synopsis
Iran 2001: Eine Journalistin aus Teheran taucht in die berüchtigtsten Vororte der heiligen Stadt Mashhad ein, um in einer Reihe von Frauenmorden zu recherchieren. Sie stellt schnell fest, dass die örtlichen Behörden es nicht eilig haben, den Fall gelöst zu sehen. Die Verbrechen sollen von einem einzigen Mann begangen worden sein, der behauptet, die Stadt von ihren Sünden zu reinigen, indem er nachts Prostituierte angreift.
Holy Spider | Stimmen
«Der wahre Horror, den der Film vor allem am Ende ausmalt, ist die grundsätzliche Misogynie in einem klerikal dominierten Staat, welche die ganze Gesellschaft erfasst. Wenn der junge Sohn des Killers mit seiner kleinen Schwester demonstriert, wie ihr Vater, der Held, in der Familienwohnung jeweils die Frauen erwürgt, verpackt und dann mit dem Motorrad entsorgt hat, ist klar, dass das vollstreckte Todesurteil an Saeed (an das die Journalistin nicht ohne Grund bis zum Schluss nicht glaubt) keinen Schlusspunkt darstellt.» – Michael Sennhauser, sennhausersfilmblog,ch | «Wie Rahimi selbst, so schaut auch der Film ohne jegliche Idealisierung oder Sexualisierung auf die Opfer und das perverse System, in dem sie leben — nicht en détail, aber doch so genau, dass ein fragmentarisches Bild der Opfer entsteht, das viel erzählt über die sozialen und Machtverhältnisse in einem Gottesstaat islamischer Prägung. Neben dem Cast und der wunderbaren Kameraarbeit beeindruckt vor allem der sparsam eingesetzte Soundtrack, die genau an den richtigen Stellen dissonant anschwellend Akzente setzt und enorm druckvolle Spannung erzeugt.» – Joachim Kurz, kino-zeit.de | «Ein handwerklich starker True-Crime-Thriller, der zwar all die üblichen Elemente des Genres abklappert, dabei aber vor allem aufgrund seines ungewohnten Settings jederzeit frisch wirkt.» – Christoph Petersen, filmstarts.de | «Holy Spider ist kein differenziertes Porträt der iranischen Bevölkerung, aber das will er auch gar nicht sein. Er will der Kraftstoff für eine Stimmung des Aufbruchs, eine Stimmung der Veränderung, eine Stimmung der Revolution sein. Und das gelingt ihm.» – Hendrik Warnke, film-rezensionen.de
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