Seit seiner Jugend interessiert er sich fürs Kino. Auch mit 80 geht er seiner Leidenschaft auf der Website «Der andere Film» nach, aber eben anders. Er berichtet über Filme, die Werte vermitteln, auf Fragen des Lebens Antworten suchen oder Sinn stiften. Filme, die die Zeit erfüllen, nicht totschlagen. Bloss gut gemacht genügt ihm nicht. Er wählt Filme aus, die Fremdes ausleuchten oder Grenzen sprengen. arttv hat den engagierten Filmjournalisten getroffen.
Leidenschaft Kino – Hanspeter Stalder hat über 600 Filme für seine Website besprochen
Eine Sammlung von 1300 Filmen zum Thema Alter aufgebaut sind eine zusätzliche Attraktion seiner Filmwebsite www.der-andere-film.ch
«Hollywood macht – pointiert ausgedrückt – Filme, um damit Geld zu verdienen. Jene Filme, die ich empfehle, brauchen Geld, um realisiert zu werden!» Hanspeter Stalder
1300 Filme zum Thema Alter
Für die Bibliothek von Pro Senectute Schweiz hat der im Kanton Aargau lebende Hanspeter Stalder von 1979 bis 1999 eine Sammlung von über 1300 Filmen über das Alter aufgebaut. Es sind Dokumentar-, Lehr-, Kurz- und Spielfilme. Eine wertvolle Sammlung, die seiner Initiative zu verdanken ist. – Hier stehen Änderungen bevor. Ende März 2021 geht der Bestand der Pro Senectute Bibliothek an die Hochschulbibliothek der ZHAW in Winterthur über und wird dort ab April zugänglich sein. Die schweizweit einmalige Sammlung zum Thema Alter wird an der ZHAW natürlich weitergeführt, ebenso werden Rechercheunterstützung, Neuerscheinungsservice und Veranstaltungen weiterhin angeboten.
Pionier der Medienpädagogik
Ursprünglich ist Hanspeter Stalder Lehrer. So ist es nicht verwunderlich, dass Stalder in der Schweiz zu einem der Pioniere der Medienpädagogik gehört. Hier konnte er seine Leidenschaft für Filme ideal mit dem Anliegen von sinnbildendem Medienunterricht verbinden.
Engagement Palästina/Israel
Daneben bewegt Stalder ein weiteres Thema: Israel/Palästina. «Ich kenne die Lösung auch nicht. Ich weiss nur, dass die Zivilgesellschaft auf beiden Seiten aktiver werden muss.» Das sagte die israelische Friedensaktivistin Lizzie Doron 2017 in einem Interview. Und dafür, davon ist der Journalist fest überzeugt, braucht es Aufklärung, braucht es Bücher. Darum hat er ohne Anspruch auf Vollständigkeit auf seiner Website eine Liste von 100 Büchern zum Thema Palästina/Israel zusammengestellt. Es sind jene Titel, die er als besonders wichtig erachtet. «Ich bemühe mich in meinen Besprechungen um Sachlichkeit und Fairness, ohne jedoch meine Meinung zu verschweigen.»
2 × 12 Lieblingsfime
Nach über 60 Jahren Filmkritik hat man einige Filme gesehen. Die nachfolgenden Werke gehören für Hanspeter Stalder ins kollektive Gedächtnis. Seine 24 schönsten und liebsten Spielfilme:
- Limelight (Charles Chaplin, Amerika)
- Wilde Erdbeeren (Ingmar Bergman, Schweden)
- La strada (Federico Fellini, Italien)
- Rashomon (Akira Kurosawa, China)
- Like Father, Like Son (Hirokazu Kore-eda, Japan)
- Dekalog (Krzysztof Kieślowski, Polen)
- Jonas qui aura 25 ans en l’an 2000 (Alain Tanner, Schweiz)
- Höhenfeuer (Fredi M. Murer, Schweiz)
- Schwesterlein (Stéphanie Chuat und Véronique Reymond, Schweiz)
- À bout de souffle (Jean-Luc Godard, Frankreich)
- Die Ewigkeit und ein Tag (Theo Angelopoulos, Griechenland)
- Les plages d’Agnès (Agnès Varda, Frankreich)
- Amour (Michael Hanecke, Österreich)
- Lazzaro felice (Alice Rohwacher, Italien)
- Cold War (Pawel Pawlikowski, Polen)
- Rosetta (Jean-Pierre und Luc Dardennes, Belgion)
- Le Havre (Aki Kaurismäki, Finnland)
- About Endlessness (Roy Andersson, Schweden)
- A Tale of There Sisters (Emin Alper, Türkei)
- Dolor y gloria (Pedro Almodóvar, Spanien)
- In den Gängen (Thomas Stuber, Deutschland)
- Satin rouge (Raja Amari, Tunesien)
- Roma (Alfonso Cuarón, Mexiko)
- Una mujer fantastica (Sebastian Leon und Daniele Vega, Chile)