Ein Film zu Fragen von Zugehörigkeit, Identität und dem gesellschaftlichen Wandel in postkolonialen Gesellschaften. In ihrem Dokumentarfilm begleitet Fabienne Steiner junge Männer an der südafrikanischen Elite-Universität Stellenbosch im traditionsreichen Wohnheim Eendrag. Stellenbosch gilt historisch als Hochburg der Apartheid. In vielen Wohnheimen werden koloniale Werte und Hierarchien immer noch weitergegeben.
FITTING IN
Die südafrikanisch-schweizerische Regisseurin Fabienne Steiner wirft einen präzisen und ehrlichen Blick auf die Jugend in Südafrika.
Die Regisseurin zu ihrem Film
Ich wuchs als weisse Südafrikanerin in Johannesburg auf und lebte ein privilegiertes Leben hinter hohen Mauern. In den 1990er-Jahren, nachdem meine Familie in die Schweiz gezogen war, kam ich zum ersten Mal mit dem Begriff «Apartheid» in Berührung. Ich begann mich über die Geschichte Südafrikas genauer zu informieren und tauschte mich mit Südafrikaner:innen aus, die eine ganz andere Biografie haben als ich. Mit FITTING IN wollte ich untersuchen, wie die Generation, die nach dem Ende der Apartheid geboren wurde, mit den Bürden der Vergangenheit umgeht. Im traditionellen Männerwohnheim Eendrag konnte ich aus nächster Nähe beobachten, wie herausfordernd es sein kann, bestehende Strukturen zu verändern. FITTING IN begleitet junge Südafrikaner, die versuchen ihren Platz in einer Gesellschaft zu finden, die von kolonialen Strukturen geprägt ist. Mit einer beobachtenden Kamera wollte ich die unterschiedlichen Perspektiven der Studenten einfangen und ihren Alltag kritisch beleuchten, aber auch schöne und lustige Momente zeigen. Mir wurde bei den Dreharbeiten bewusst, wie wichtig Humor sein kann, um alltägliche Ungerechtigkeiten aushalten zu können. Auch wenn der Film vordergründig eine südafrikanische Geschichte erzählt, zielt er auf ein globales Thema ab. Mit meinem Film möchte ich Leute motivieren, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen, um sinnvolle Lösungen für die Zukunft zu finden.
FITTING IN | SYNOPSIS
An der Elite-Universität Stellenbosch beginnt ein neues Studienjahr. Junge Erwachsene aus allen Lebenslagen Südafrikas treffen im Männerwohnheim Eendrag aufeinander. Von nun an prägen koloniale Strukturen ihren Alltag. Als auf dem Campus ein rassistischer Vorfall geschieht, wird allen schmerzhaft bewusst, dass die Apartheid nach 30 Jahren längst nicht überwunden ist. Eine Gruppe engagierter Studenten versucht, Veränderung zu bewirken und stösst dabei auf Widerstand.