«Ich bin nach Kathmandu gegangen… nach Madagaskar ist es das erste Mal, dass ich miterlebe, wie sich ein Land der Welt des Kinos öffnet», so beginnt das arttv Interview mit Thierry Jobin in dem er die aufblühende Filmindustrie Nepals beschreibt. Nepal war Fokusland vom FIFF 2017.
FIFF 2017 | NEW TERRITORY: NEPAL
Eine Film-Auswahl direkt aus Kathmandu
Nach Bangladesch (2012), Madagaskar (2014), dem nordamerikanisch-indigenen Kino (2015) und den Frauen, die es wagen, in Afrika hinter den Kameras zu stehen, war 2017 die aufblühende Kinokultur Nepals der Mittelpunkt der Sektion NEW TERRITORY. Kuratiert hatte die Themenreihe der Produzent Ram Krishna Pokharel, dessen Anspruch es war, den Festivalbesuchern das «authentische Nepal» zu zeigen. Die nepalesische Filmgeschichte ist relativ jung: Die Retrospektive am FIFF begann mit einem der ältesten Filme der nepalesischen Filmgeschichte: Jahrgang 1977 und führte in die Gegenwart. Das zeitgenössische Kino wird von den heutigen jungen Regisseuren als «neue nepalesische Welle» bezeichnet: Sie öffnen den Weg für die kommende Filmemacher-Generation. Mit NEW TERRITORY: NEPAL ist es dem FIFF gelungen, dem Publikum eine Filmnation näher zu bringen, die man so bisher noch nicht gekannt hat.
Die Filme wurden durch eine Diskussionsrunde ergänzt, die von Delphine Jeanneret moderiert wurde (Mitglied des Auswahlkomitees der Projekte für Open Doors – ein 3-jähriges Projekt der DEZA in Südasien). Diskussionsthemen waren der Aufbruch des nepalesischen Kinos, die Bedingungen für Dreharbeiten und Produktion. Dazu wurden Bilder aus Hollywood, Korea oder Japan denen gegenüberstellen, mit denen sich eine ganze Generation gerade durchsetzt: als Kurz- oder Langfilm, im kommerziellen Kino oder im Autorenfilm.