Joy Gharoro-Akpojotor, nigerianisch-britische Regisseurin und Produzentin, verarbeitet in ihrem Film Dreamers eigene Erfahrungen mit dem britischen Asylsystem. Die bildstarke Produktion, die am Pink Apple 2025 als Eröffnungsfilm lief, erzählt von Flucht, Freundschaft und Widerstand – und appelliert eindringlich an Menschlichkeit und Solidarität.
DREAMERS
- Publiziert am 19. April 2025
Flucht, Liebe und Anerkennung – DREAMERS zeigt eindrücklich, wie das Leben im Asylsystem zur Zerreissprobe wird.
Joy Gharoro-Akpojotor
Regisseurin Joy Gharoro-Akpojotor leitet das Unternehmen Joi Productions, das unter anderem BOXING DAY, den ersten rein schwarzen Weihnachtsfilm produziert hat. Im Jahr 2020 wurde sie zum «Screen International Star of Tomorrow» und zum «BAFTA Breakthrough» ernannt. Ihr Kurzfilm FOR LOVE fand seine Erstaufführung auf dem BFI London Film Festival und wurde für den besten Kurzfilm nominiert, bevor er auf zahlreichen internationalen Festivals gezeigt wurde. Die Erfahrung, dass der von ihr mitproduzierte Film BLUE STORY 2019 wegen Kontroversen aus den Kinos genommen wurde, verstärkte ihren Wunsch, eine breite Palette von Geschichten mit schwarzen, queeren Frauen zu erzählen.
«Erst nachdem ich eine Therapie gemacht hatte und in der Lage war, das, was mir passiert war, zu analysieren, konnte ich wirklich schreiben und mich mit der Erfahrung auseinandersetzen.» – Joy Gharoro-Akpojotor
DREAMERS | SYNOPSIS
Nachdem Isio aufgrund ihrer Homosexualität aus Nigeria geflüchtet ist und ohne Papiere in England gelebt hat, wird sie aufgegriffen und in ein Asylzentrum gebracht. Sie hofft auf eine faire Anhörung solange sie sich strikt an die Regeln hält. Ihre charismatische Mitbewohnerin Farah hält das jedoch für einen naiven Irrtum. Während Isio sich zwangsläufig an das Leben im Zentrum gewöhnt, verliebt sie sich in Farah und schliesst Freundschaften mit den anderen Frauen. Deren Fluchtfantasien erscheinen Isio zunächst absurd, doch als sie selber wiederholt vom System zurückgeworfen und das Versprechen auf ein neues Leben bedroht wird, ist klar: Die Zeit ist gekommen, nach eigenen Regeln zu spielen. Joy Gharoro-Akpojotor setzt sich in «Dreamers» auch mit ihrer eigenen Erfahrung mit dem britischen Asylsystem auseinander.