Dheepan

Zum Film
Die Rebellen der Tamil Tigers, die jahrelang für einen unabhängigen Tamilenstaat gekämpft haben, sind besiegt. Einer der unterlegenen Soldaten ist Dheepan, der sich im Getümmel der Gefechte mit der jungen Frau Yalini und dem neunjährigen Waisenkind Illayaal zusammenschliesst, um als «Familie» bessere Chancen beim Ersuchen um Asyl im Ausland zu haben. Sie landen in Frankreich und werden am Stadtrand von Paris in einer Sozialbausiedlung untergebracht. Dheepan erhält Arbeit als Hausmeister für vier Häuserblocks, Yalini betreut den alleinstehenden dementen Habib in einer der Wohnungen, und Illayaal geht zur Schule. Doch die Gegend wird von Drogendealern kontrolliert und erweist sich als ähnlich gefährlich wie die Heimat der Neuankömmlinge. Wie geht man damit um, wenn man ungewollt die Heimat verlassen muss und anderswo ganz ohne eigene Ressourcen ein neues Leben beginnen muss?

Stimmen
Audiard erzählt seine Einwanderergeschichte mit viel Zeit, Präzision und Realismus und entwickelt dabei einen beachtlichen Sog. Patrick Heidmann, cineman.ch | Spannend, bedrückend, intensiv. Und dies, obwohl das Thema eher einen schwerfälligen Problemfilm erwarten lässt. outnow.ch | Jacques Audiard gelingt mit dem ruhig erzählten Flüchtlingsdrama «Dheepan» ein für seine Verhältnisse ungewohnt ruhig erzählter, aber eindringlicher Kommentar zum Sozialstaat Frankreich und der Situation von Flüchtlingen und Einwanderern dort. Carsten Baumgardt | Ein aussergewöhnlicher Film, der mit Audiards vorhergehenden Meisterwerken durchaus mithalten kann. Beatrice Behn, kino-zeit.de | Audiard gibt den Menschen ein Gesicht, die in europäischen Grossstädten nachts Rosen oder billiges Plastikspielzeug verkaufen. Er erzählt sehr realistisch, aber ohne zu grosse Exzesse vom Exil, harte Szenen wechseln mit Momenten von Anmut, Zärtlichkeit und Poesie. kino.de