Der deutsche Produzent und Drehbuchautor Lars Kraume bringt mit «Der vermessene Mensch» einen Film auf die Leinwand, der auf dem Roman «Morenga» (1978) des heute renommierten Autors Uwe Timms basiert und vom Kolonialkrieg in Deutsch-Südwestafrika erzählt. Seine Weltpremiere feiert der Film auf der diesjährigen Berlinale, bevor er im März 2023 in der Schweiz in die Kinos kommt.
Der vermessene Mensch
Eine längst überfällige Auseinandersetzung mit einem zu wenig beachteten Kapitel der deutschen Kolonialgeschichte.
Der vermessene Mensch | Synopsis
Berlin, Ende des 19. Jahrhunderts: Alexander Hoffmann (Leonard Scheicher) ist ein ehrgeiziger Ethnologie-Doktorand an der Friedrich-Wilhelms-Universität. Als im Zuge der «Deutschen Kolonial-Ausstellung» eine Delegation von Herero und Nama aus der Kolonie «Deutsch-Südwestafrika» nach Berlin reist, lernt Hoffmann die Dolmetscherin der Gruppe, Kezia Kambazembi (Girley Charlene Jazama), kennen. Hoffmann entwickelt ein intensives Interesse an den Herero und Nama – und widerspricht nach den Begegnungen und Gesprächen mit ihnen der gängigen evolutionistischen Rassentheorie. Nachdem der Aufstand der Herero und Nama in der Kolonie niedergeschlagen wird und die Kolonialherren einen blutigen Vernichtungskrieg beginnen, reist Hoffmann im Schutz der kaiserlichen Armee durch das Land und sammelt für das Berliner Völkerkundemuseum zurückgelassene Artefakte und Kunstgegenstände. In Wahrheit sucht er jedoch weiter nach Beweisen für seine These – und nach Kezia. Vor Ort erlebt Hoffmann mit, wie deutsche Soldaten mit unmenschlicher Härte den Vernichtungsbefehl ausführen. Doch auch der Ethnologe überschreitet zunehmend moralische Grenzen, als er einwilligt, seinem Berliner Professor (Peter Simonischek) Schädel und Skelette von toten Herero zum Zwecke der Forschung zu schicken…