Cornelia will nur das Beste. Besonders dann, wenn es um ihren längst erwachsenen Sohn Barbu geht. Doch gut gemeint ist nicht immer gut getan… Der Film gewann den goldenen Bären der diesjährigen Berlinale.
Child's Pose
Zum Film
Barbu rast 50 Stundenkilometer schneller als erlaubt mit seinem Auto über die Strassen. Als er einen Augenblick nicht aufpasst, kollidiert er mit einem Jungen, der kurz nach dem Unfall seinen schweren Verletzungen erliegt. Jetzt droht Barbu eine Gefängnisstrafe von bis zu 15 Jahren. Seine Mutter Cornelia versucht alles, um ihrem Sohn zu helfen. Cornelia stammt aus der rumänischen Oberschicht und ist gelernte Architektin. Sie glaubt, dass alles und jeder käuflich ist – auch die Liebe ihres Sohnes. Sie hofft, dass sie Zeugen finden kann, die sie durch Bestechung zur Falschaussage bewegen kann. Auch die Eltern des von Barbu getöteten Kindes will sie mit ihrem Geld beschwichtigen. Mit ihren Aktionen wandelt sie dabei auf einem schmalen Grat zwischen ehrlicher mütterlicher Fürsorge und egoistischer Manipulation.
Stimmen
Osteuropäisches Kino von seiner besten Seite. […] Das intime Drama ist gleichzeitig auch eine bedrückende Bestandsaufnahme der gegenwärtigen Gesellschaft Rumäniens. Kraftvoll, stark, umwerfend. David Siems, cineman.ch | «Child’s Pose» spiegelt nur am Rande Zustände der rumänischen Gesellschaft wider. Sie fungieren eher als Ausgestaltung, als Lokalkolorit. Das liefert freilich starke Bilder. Wenke Husmann, zeit.de | Die grosse Qualität des Films liegt dabei nicht nur in der ambivalenten Zeichnung seiner Hauptfigur, sondern auch in der subtilen Analyse der rumänischen Gesellschaft, die fast 25 Jahre nach dem Ende der Ceausescu-Diktatur immer noch von den alten Verflechtungen geprägt ist, zu denen sich längst die Exzesse des Kapitalismus gesellt haben. Michael Meyns, filmstarts.de