CH-Kino l Hello Goodbye
“Hello Goodbye” ist ein intensives Kammerspiel mit gekonnt eingefangenen Bildern von Kameramann Piotr Jaxa.
Synopsis:
Melina (Petri, “Jeune Homme”) ist jung, frisch verliebt und voller Illusionen. Sie glaubt auch bereit zu sein, um das Leben in ihre eigenen Hände zu nehmen. Mit ihrem geliebten Vater (Gubser,
“Grounding”) verbindet sie eine innige, ungewöhnliche Beziehung. Eines Tages aber, wird sie mit einer ungeheuerlichen Forderung von ihm überrascht: Der Vater will den Beistand seiner Tochter beim Sterben! Gemeinsam müssen sie sich ihren Ängsten stellen und gemeinsam müssen sie herausfinden, wieviel Mut es braucht, einen nahestehenden Menschen endgültig loszulassen ….
Kritik:
Zwei Schweizerfilme, zwei Mal wird gestorben. In “Chrigu” (siehe unsere Besprechung) ist es der echte Tod, in “Hello Goodbye” wird er dramatisch gemimt. Das improvisierte Drehbuch wurde vom Regisseur und seinen beiden talentierten Hauptdarstellern entwickelt. Regisseur Stefan Jäger (“Cyrill trifft”) hat das Kammerspiel – fast die ganze Dauer des Films sind nur die beiden Hauptpersonen, Vater und Tochter, auf der Leinwand zu sehen – in gekonnt eingefangene Bilder von Kameramann Piotr Jaxa (“Nachbeben”) gepackt. Dieser ist dauernd nahe dran an den beiden sehr gut agierenden Petri und Gubser. Zärtlich, brutal, einfühlsam, manchmal humorvoll, aber manchmal auch rätselhaft. Diverse Flashbacks entbehren jeder Motivation, und einzelne Dialogpassagen grenzen ans peinlich-lächerliche. Das sind auch die Gründe, warum das Drama nicht ganz überzeugt und stellenweise banal wirkt.
Benny Furth